Die Aufzeichnungen der 13-jährigen Anne, die sich mit ihrer Familie von 1942 bis zu ihrer Entdeckung 1944 in einem geheimen Hinterhaus in Amsterdam versteckt hielt, sind authentisches, erschütterndes Zeugnis eines der schlimmsten Abschnitte der Menschheitsgeschichte, die Begebenheiten wurden bereits mehrfach verfilmt. Der israelische Animationsregisseur Ari Folman („Waltz with Bashir“) wählt für seinen sehenswerten, jugendgerecht inszenierten Trickfilm nun einen frischen Ansatz: Protagonistin ist vor allem Kitty, die imaginäre Freundin, an die Anne ihre Tagebucheinträge einst richtete. 2019 erwacht sie eines Nachts im Anne-Frank-Haus in der Prinsengracht 263 zu unsichtbarem Leben, beobachtet die zahllosen internationalen Besucher und nimmt das Kinopublikum dann bei der Hand, um alles über Annes tragisches Schicksal zu erfahren und zuletzt einen beschämt stimmenden Bogen zu Ereignissen in der Gegenwart zu spannen.