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Tipps & Tricks fĂŒr die kalte Jahreszeit

Kastaniensammeln, BlĂ€tterhaufenspringen, Spieleabende und PlĂ€tzchenbacken, aber auch kalte HĂ€nde und FĂŒĂŸe, laufende Nasen, Magen-Darm und Corona sind Themen, die vor allem Eltern stark beschĂ€ftigen.

Junger Vater trĂ€gt Baby auf Schultern, Baby zieht Vater die MĂŒtze aus

Christine Balke Heitzig

03.11.2022

Lesezeit 5 Minuten

Leider noch zu frisch in Erinnerung sind die Zeiten, in denen die ganze Familie zu Hause gesessen und dem Home-Schooling, Home-Office und Home-Wahnsinn getrotzt hat. Bewusste Auszeiten in der Familie sind ein Segen, doch was tun, wenn nicht nur das Kind, sondern auf einmal die halbe Familie krank wird? Mit ein paar Tricks und Kniffen können wir auch als Familie Herbst und Winter genießen und dem Grau der Wintermonate trotzen! Wer Kinder im Kita- und Grundschulalter hat, der weiß, mit dem Herbst kommen die typischen Kinderkrankheiten: ErkĂ€ltung, Magen-Darm und auch LĂ€use sind keine Seltenheit. Im Alltag stellt das in der Familie schon einmal alles auf den Kopf und fordert das Organisationstalent der Eltern heraus.

Wenn’s juckt und krabbelt – LĂ€use richtig behandeln

So klein und doch so nervig – KopflĂ€use. Im ausgewachsenen Stadium werden LĂ€use zwischen 0,25 bis 0,3 Zentimeter groß. Sie können weder Krankheiten ĂŒbertragen, noch sind sie hygienisch bedenklich. Aber sie sollten behandelt werden und hier gilt die Devise: Je frĂŒher die Behandlung startet, umso schneller und unkomplizierter wird man die kleinen Biester wieder los! Es ist ein Mythos, dass sich KopflĂ€use durch das Tragen von MĂŒtzen festsetzen. Eine australische Studie an einer Grundschule hat 1000 MĂŒtzen untersucht und keine einzige Laus gefunden. Schaute man jedoch auf die Köpfe der Kinder, fand man sage und schreibe rund 4500 LĂ€use. Die Kinder dĂŒrfen also getrost MĂŒtzen tragen! KopflĂ€use ĂŒbertragen sich von Kopf zu Kopf. Ihre geringe GrĂ¶ĂŸe hĂ€lt sie nicht davon ab, Schnelligkeit an den Tag zu legen – sie schaffen etwa sechs Zentimeter innerhalb einer Minute. Sie springen auch nicht, wie oft gesagt wird, sondern wandern „gemĂŒtlich“ von einem Kopf auf den anderen. Im Herbst und Winter stecken wir öfter unsere Köpfe zusammen und sind uns hĂ€ufig nĂ€her als im Sommer. Beim Lesen, Kuscheln, Spielen nutzen LĂ€use ihre Chance und suchen sich ein neues Zuhause. Dann geht es ganz schnell. Eine Laus kann bis zu 100 Eier legen, aus denen nach acht bis zehn Tagen der Nachwuchs schlĂŒpft. Gleichzeitig.

Tipp Nummer Eins: Hört man, dass in der Kitagruppe oder Klasse LĂ€usebefall herrscht, jeden Tag die Köpfe der Kids checken! Zu diesem Zeitpunkt sind die LĂ€use noch sogenannte „Nissen“ (LĂ€useeier) und können noch leicht behandelt werden. Sind die LĂ€use erst einmal geschlĂŒpft, juckt es meist schnell, da sie sich tĂ€glich an der Kopfhaut bedienen, um satt zu werden.

Tipp Zwei lautet: Durchatmen! Es ist zwar kein schöner Anblick, wenn sich auf dem Kopf des Kindes LĂ€use tummeln, aber es ist auch nicht nötig, gleich in Panik zu verfallen und Kuscheltiere und WĂ€sche bei 90 Grad zu waschen. Fallen die LĂ€use mal vom Kopf, ĂŒberleben sie nur eine sehr kurze Zeit.  Aktuell gibt es zwei Varianten, wie man KopflĂ€usen zu Leibe rĂŒcken kann: Bug Busting, also das systematische AuskĂ€mmen, oder die Behandlung mit sogenannten LĂ€usemitteln an Tag 1, Tag 8, 9 oder 10. Damit die LĂ€usebehandlung wirklich funktioniert, ist es hier sehr wichtig, sich an die vorgegebenen Schritte zu halten.

Tipp Nummer Drei: Sollte ein Familienmitglied LĂ€use haben, immer alle Familienmitglieder tĂ€glich nach LĂ€usen absuchen, LĂ€use mögen Gesellschaft! Eine Vorbeugung gegen LĂ€use gibt es nicht, jedoch gegen andere bekannte „Winterkrankheiten“, wie zum Beispiel ErkĂ€ltung oder die Grippe.

Wie kann ich meine Familie winterfest machen?

Nicht umsonst heißt es in kritischen Situationen „Frauen und Kinder zuerst“. Die Aufmerksamen unter uns lesen richtig: „FRAUEN und Kinder zuerst“. Was damit gemeint ist, ist klar: Wenn es uns Eltern nicht gut geht, können wir uns auch nicht um unsere Familie kĂŒmmern. Zu schnell sind wir immer bei den anderen und vergessen dabei, welche Rolle wir selbst in der (Selbst-)FĂŒrsorge spielen. Daher gilt gerade fĂŒr diesen Winter: Eltern, tut euch etwas Gutes und schaut nach euren BedĂŒrfnissen! Wenn ihr fit seid, geht es auch eurer Familie gut!

Nun aber zu den praktischen Tipps. Frau Dr. Amelie Erbler, KinderĂ€rztin aus DĂŒsseldorf, hat dazu folgende Hinweise: „Im Winter ist die Virenlast höher als im Sommer. Zum einen mögen viele Viren die neue Umgebung: Trockene Heizungsluft in Kombination damit, dass wir uns alle in geschlossenen RĂ€umen wieder nĂ€her kommen, sind ein guter NĂ€hrboden fĂŒr Grippe und Co. Was hier zur Vorbeugung hilft, ist zum Beispiel Bewegung an der frischen Luft besonders, wenn die Sonne scheint. Dabei ist die dickste Jacke nicht unbedingt zutrĂ€glich, gerade, wenn Kinder sich viel bewegen. Gesunde ErnĂ€hrung ist ebenfalls ein ausschlaggebender Punkt. Mal ein heißer Kakao ist absolut fein, jedoch sollte man darauf achten, dass die Kinder immer wieder zu GemĂŒse und Obst greifen. Der dritte Tipp, den ich geben kann: Wir alle wissen, dass gerade jĂŒngere Kinder unterwegs gern alles anfassen und dann ihre Finger in den Mund stecken. Aber auch wir Erwachsene greifen uns öfter ins Gesicht, als uns bewusst ist. Hier gilt: Hygiene ohne Druck. HĂ€ndewaschen verhindert die Übertragung der gĂ€ngigen Grippeviren auf sanfte Weise.“ Ob eine Grippeimpfung bei Kindern oder Erwachsenen sinnvoll ist, muss jeder fĂŒr sich selbst entscheiden. Ein Vorteil besteht jedoch: Lebt man mit (immun-)geschwĂ€chten Menschen zusammen, sieht man Oma und Opa hĂ€ufiger, kann es sinnvoll sein, eine Impfung in Betracht zu ziehen. Auch wenn man beruflich viel gefordert ist, kann dies die Symptome abschwĂ€chen und somit einen lĂ€ngeren und schweren Verlauf der Grippe verhindern.

Was tun, wenn’s einen doch erwischt?

Heutzutage löst ein leichter Husten oft bereits eine kleine Panik unter den Umstehenden aus. Durch das Tragen von Masken und die Abstandsregeln in den letzten zwei Jahren gab es deutlich weniger GrippefĂ€lle. Das ist nun anders, da wir alle wieder mehr Kontakt miteinander haben. Panik vor wochenlangen Zwangsaufenthalten mit der Familie im geschlossenen Raum, sei es durch Corona oder auch die Grippe, ist hier fehl am Platz. Inzwischen haben wir alle etwas Übung und auch Arbeitgeber haben dazugelernt. Und auch wenn eine Situation, bei der sich die ganze Familie krank im Wohnzimmer tummelt, nicht der Idealvorstellung einer gemĂŒtlichen Winterzeit entspricht: Auch diese Zeit geht vorĂŒber. „Bei uns in der Praxis sehen wir kaum schwere VerlĂ€ufe von CoronafĂ€llen in den Familien, jedoch bieten wir unseren Patient:innen und deren Familien immer an, mit uns zu sprechen und im Notfall auch in die Praxis zu kommen“, so Dr. Erbler. Das Managen von Ängsten und Nöten ist hier ein großes Thema. Sollte man also merken, dass Redebedarf besteht, hilft es, sich auszutauschen. Mit Freunden, Verwandten oder auch Ärzten. Ein starkes Netzwerk hilft immer!

Hausmittel oder Arztbesuch? Wie deute ich Symptome?

„Magen-Darm-Krankheiten dauern bei Kindern oft lĂ€nger an als bei uns Erwachsenen“, so Dr. Erbler. „Wichtig, ĂŒber alle Altersstufen hinweg, ist, dass die Kinder nicht dehydrieren. Das kann bei Babys schneller der Fall sein als bei grĂ¶ĂŸeren Kindern, die man mit etwas gutem Zureden oft auch zum Trinken ĂŒberreden kann. Solange Kinder Spucke haben oder Urin produzieren, haben sie noch genĂŒgend FlĂŒssigkeit. Mit Babys und kleineren Kindern sollte man jedoch frĂŒher die Situation abklĂ€ren lassen, gerade, wenn noch weitere Merkmale hinzukommen. Eltern kennen ihre Kinder am besten. VerhaltensĂ€nderungen, andauernde Schlappheit, Fieber? Dann ist es Zeit, den Arzt aufzusuchen.“ Schonkost hingegen ist veraltet. Zwieback, Salzstangen und Tee sind generell probate Mittel, wenn es darum geht, Kindern mit Magen-Darm etwas Nahrung zuzufĂŒhren, aber am Schluss sollen sie essen, worauf sie Lust haben, wenn es nicht gerade fettiges Fast Food oder SĂŒĂŸigkeiten sind. Auch auf sogenannte „Quetschies“ sollte in dieser Zeit verzichtet werden. Sie enthalten einen hohen Anteil an Fruktose, die vom Darm nicht leicht verarbeitet werden kann. Bei ErkĂ€ltungen sieht es Ă€hnlich aus. Auch hier brauchen Kinder oft lĂ€nger, um Fieber und Co. auszukurieren. Das wĂ€re auch schon der wichtigste Tipp: Die Kinder nicht gleich nach den ersten fieberfreien Stunden zurĂŒck in die Kita oder Schule schicken! Ein Tag mehr kann hier einen großen Unterschied in der Genesung machen. Auch wenn es fĂŒr uns Eltern schwer nachzuvollziehen ist, 40 Grad Fieber ĂŒber vier Tage ist bei Kindern nicht nur keine Seltenheit, sondern medizinisch auch nicht als bedenklich einzustufen. Dauert das Fieber jedoch lĂ€nger an und kommen weitere, schwere Symptome hinzu, dann ist es auch hier Zeit, den Arzt anzurufen.

Bitte lĂ€cheln – Winterzeit, Genusszeit!

Wer sich regelmĂ€ĂŸig bewegt, sich gut ernĂ€hrt, an die frische Luft geht und vor allem, wer all die wundervollen Möglichkeiten sieht, die Herbst und Winter mit sich bringen, der ist gut auf die kalte Jahreszeit vorbereitet! Der Herbst duftet nach nassem Laub und feuchtem Waldboden. Nach Honigwachs und Vanillekeksen. Das fröhliche PfĂŒtzenplatschen von Gummistiefeln wechselt sich ab mit den ersten weihnachtlichen KlĂ€ngen. Alte Geschichten werden aus dem Schrank geholt und bei gedimmtem Licht vorgelesen, wĂ€hrend man sich aneinandergeschmiegt unter einer Kuscheldecke verkriecht. Der Winter kann zur absoluten Familienzeit werden und genau diese Momente sind es auch, die uns helfen, eine innere Ruhe und StĂ€rke aufzubauen, wenn es mal anstrengend werden sollte.

Im Mittelpunkt der Familie

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