Die Initiative „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ rät Eltern und Erziehenden vor allem zu altersgerechten Angeboten, weil gerade Kinder im Vor- und Grundschulalter nicht immer zwischen Film und Wirklichkeit unterscheiden können. Gruselige Filme können sie daher ängstigen.
Monster oder andere Fabelwesen sind in der kindlichen Wahrnehmung durchaus echt und können Jüngere bis in ihre Träume begleiten. „Kinder nehmen Filme und Sendungen je nach Alter oder Stimmung unterschiedlich wahr. Das TV-Programm rund um Halloween ist ein guter Anlass für Eltern, auf die Reaktionen ihrer Kinder beim gemeinsamen Fernsehen zu achten und mit ihnen das Gesehene zu besprechen“, erklärt Kristin Langer, Mediencoach bei „SCHAU HIN!“. Dies hilft Kindern, das Erlebte besser einzuordnen und zu verarbeiten.
Gruselfilme für Kinder
„Kinderfreundliche Gruselfilme verzichten auf Gewaltszenen und vermeiden drastische Effekte, wie laute oder plötzliche Geräusche und übermäßig bösartige Fabelwesen“, sagt Langer. „Wichtig ist, dass der Spannungsbogen angemessen ist, es ausreichend Entspannungsmomente gibt und sich das Gruseln in einem guten Ende auflöst. Darauf sollten Eltern, neben den üblichen Altersangaben bei der Auswahl einer Sendung, achten und sich vorher darüber informieren.“ Je jünger Kinder sind, desto intensiver ziehen Geräusche und Musik sie in den Bann. Dazu gehören nicht nur Schüsse oder Explosionen, sondern auch alltägliche Geräusche, wie das Knallen einer Tür, das Heulen des Windes oder ein Donnerschlag. Gespenster, Monster, Hexen und Vampire üben ab dem Grundschulalter eine große Faszination auf Kinder aus, können sie aber auch verängstigen.
Der richtige Zeitpunkt
Richtig Spaß, sich zu gruseln, haben Kinder tatsächlich erst mit einiger Fernseherfahrung, also ab etwa acht Jahren. Sie können bei altersgerechten Angeboten mitfiebern und sich dabei gleichzeitig über Schreckmomente amüsieren. Dadurch lassen Kinder das Gesehene nicht zu nahe an sich heran und können hinterher mit einem guten Gefühl abschalten. Routiniert und sicher sind Kinder meist mit zehn Jahren. Wichtig ist auch ein zeitlicher Abstand zum Schlafengehen: Kinder sollten davor eine Stunde „Medienpause“ einlegen, um besser einschlafen zu können.
Altersfreigaben sind keine pädagogische Empfehlung
Die Altersfreigaben der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) bieten Orientierung, sagen aber nichts darüber aus, ob der Film tatsächlich für diese Altersgruppe zu empfehlen ist. So kann ein Film mit der Altersfreigabe „FSK 6“ erst für Kinder ab acht Jahren ratsam sein. Generell sollten Kinder nur zu passenden Zeiten fernsehen. Im Fernsehprogramm laufen nach 20 Uhr auch Inhalte, die für Kinder unter zwölf Jahren, und nach 22 Uhr auch Inhalte, die für Jugendliche unter 16 Jahren ungeeignet sind. Hier ist ein klares „Nein“ wichtig, aber auch, dass Eltern ihrem Kind erklären, warum es den Film nicht sehen kann.