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Keine Angst vor der Angst?

Als Familienbegleiterin, Erziehungsberaterin und pädagogischer Coach sowie als Ratgeber- und Kinderbuchautorin setzt Inke Hummel sich für starke Bindungen zwischen Eltern und Kindern ein. 

Porträt von Inke Hummel in rotem Shirt vor grauer Wand

Carolin Anselmann

10.07.2024

Lesezeit 1 Minute

Wie kann man Kinder gut auf eine Übernachtung, eine Klassenfahrt oder eine Ferienfreizeit ohne Eltern vorbereiten?

Beim Vorbereiten ängstlicher Kinder finde ich es besonders wichtig, ihnen keine eigenen Ängste in den Mund zu legen. Daher ist es beim Sprechen wichtig, viele offene Fragen zu stellen: Wie geht es dir bei dem Gedanken an die Klassenfahrt? Was macht dir ein seltsames Gefühl? Wo sitzt das Gefühl? Hast du schon eine Idee, was du tun könntest, wenn das Gefühl dort ganz groß wird? Oder soll ich mal mit dir überlegen? Man kann seinem Kind auch dabei helfen, dass sich eine neue Unternehmung nicht zu fremd und neu anfühlt, indem man sich zum Beispiel schon mal gemeinsam im Internet anschaut, wie der Ort genau aussieht, wenn man von eigenen Erfahrungen erzählt und beim Packen überlegt, welche Wohlfühldinge mitkommen können, die Sicherheit geben.

Wie kann man mit den Ängsten der Kinder und den eigenen gut umgehen?

Die eigenen Ängste sind der erste wichtige Bereich, denn wir sind Vorbilder und können sie aufs Kind übertragen. Darum ist es wichtig, sie möglichst mit anderen Menschen zu bearbeiten und nicht dem Kind zu erzählen, sowie zu schauen, dass man gute Wege findet, mit ihnen umzugehen, anstatt zu klammern, offen zu leiden oder ähnliches. Das Kind benötigt außerdem Ideen, wie es im Akutfall auf der Klassenfahrt reagieren könnte, wenn die Angst und das Unwohlsein dort tatsächlich groß werden. Mit Strategien in der Hinterhand, um Kopf und Körper zu beruhigen oder in Kontakt mit den liebsten Bezugspersonen, also den Eltern gehen zu können, wird es wahrscheinlich sicherer fahren können.

Wie kann man Kinder generell bei Ängsten stärken? 

Generell ist es wichtig, dass Kinder verstehen, was Angst ist, wie sie funktioniert und dass Vermeiden keine sinnvolle Abhilfe ist, sondern es bessere Strategien gibt. Sie müssen in das Gefühl kommen, dass sie aktiv werden und wieder die Macht übernehmen können, damit nicht die Angst ihr Leben bestimmt, sondern sie selbst. Dafür ist es hilfreich, körperliche und auch kognitive Beruhigungsstrategien einzuüben und Pläne zu schmieden für „Was wäre, wenn“-Situationen. Denn mit einem Plan im Hinterkopf können Kinder es leichter schaffen, die Angstschwelle zu überschreiten, um dann im Tun zu merken, dass ihre Erwartungsangst viel größer war als das Gefühl, dass sich dann tatsächlich einstellt.

Das Gespräch führte Carolin Anselmann.

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