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Digitale Medien in Kitas und Schulen

Johannes Wentzel ist Mediencoach bei Blickwechsel e. V. Der Medienpädagoge hat sich auf die Beratung von Eltern von Kita- und Schulkindern spezialisiert. Im Libelle-Interview verrät er, wie Eltern ihre Kinder bei der Nutzung von digitalen Medien begleiten können und wann sie besonders wachsam sein sollten.

Porträt von Johannes Wentzel

Viola Gräfenstein

02.11.2023

Lesezeit 2 Minuten

Mit welchen Fragen kommen Eltern zu Ihnen?

Viele Eltern nutzen Messenger- und Streamingdienste und haben unterschiedlich alte Kinder innerhalb der Familie. Deshalb möchten sie wissen, welche Medien für ihre Kinder geeignet sind und wie lange die Bildschirmzeiten sein dürfen, ohne dass sie schaden.

Wie alt sollten Kinder für die Nutzung von digitalen Medien sein?
 

Das kommt darauf an. Kinder bis zu zwei Jahren würde ich generell keine Bildschirmmedien empfehlen. Bei den zwei- bis dreijährigen Kindern genügen fünf bis zehn Minuten begleitete Bildschirmzeit. Für etwas ältere Kinder gibt es die Orientierung: Zehn Minuten Medienzeit pro Lebensjahr am Tag oder eine Stunde pro Lebensjahr in der Woche. Es gibt Altersempfehlungen dazu auf der Seite internet-abc.de

Welche Programme empfehlen Sie Eltern?

Ich empfehle für zehnminütige TV-Einheiten das ZDFchen sowie Flimmo, das ist eine Fernsehzeitschrift, in denen ausgewählte und geprüfte Filme für die jeweilige Altersgruppe zusammengestellt werden. Damit Kinder nicht aus Versehen auf Seiten mit verstörenden Inhalten landen, können Eltern auf der Seite medien-kindersicher.de erfahren, wie sie ihre Endgeräte absichern können.

Wie sehen Sie die Nutzung von digitalen Medien in Kitas?

Medien gehören zum Bildungsauftrag in Kitas und Schulen dazu. Der Vorteil ist, dass Kinder beim Umgang mit den Medien, die sie in Kitas und Schulen kennenlernen, pädagogisch begleitet werden. Man könnte mit den vier- bis sechsjährigen Kindern beispielsweise kleine Filme drehen, Audios, Fotos und Collagen machen. Zusammen können sie viel lernen und unter Aufsicht kreativ arbeiten.

Wie sehen Sie die Nutzung von digitalen Medien an Schulen?

Medienkompetenz wird immer wichtiger in der heutigen Zeit. Der altersgerechte Umgang ist deshalb sehr wichtig. Lehrerinnen und Lehrer sind darin mittlerweile gut ausgebildet. Es gibt zahlreiche Medienprojekte wie Podcasts, Radio- oder Videogruppen in Schulen. Außerdem werden in den meisten Schulen Tablets eingesetzt.

Der Medienkonsum geht nach der Schule oftmals weiter. Was ist bedenklich?

Problematisch wird es, wenn Kinder und Jugendliche zum Opfer von Cybermobbing oder Cybergrooming werden. Das heißt, wenn Fremde sich beispielsweise über das Internet oder beim Gaming dazuschalten und versuchen, mit Kindern und Jugendlichen anzubandeln. Auch das sogenannte Sexting, das Verschicken von freizügigen Selfies und Fotos, ist in diesem Alter nicht ohne, denn diese Inhalte könnten unter Umständen als Kinderpornografie gesehen werden, deren Besitz strafbar ist. Kinder sollten wissen, was erlaubt ist und was nicht, und über Auffälligkeiten sprechen.

Wo können sich Eltern medial weiterbilden?

Die Seite internet-abc.de können Eltern nutzen, um den Umgang mit Medien zu erlernen. Schulen könnten begleitete Medienrallyes für Eltern und Kinder anbieten. Dabei erlernen sie zusammen den Umgang mit Medien. Mediencoaches helfen hier weiter und Informationsveranstaltungen für Eltern können bei der Landesanstalt für Medien NRW unter elternundmedien.de kostenfrei gebucht werden.

Das Gespräch führte Viola Gräfenstein.

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