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Alleinerziehend reisen

In Deutschland gibt es rund 1,7 Millionen Alleinerziehende mit Kleinkindern. Für diese Gruppe sieht das Thema Urlaubsplanung oft nicht ganz so rosig aus, obwohl sie mit Sicherheit einen großen Bedarf an etwas Freiraum, Freizeit und Erholung haben. Doch auch hier gibt es inzwischen umfangreiche Angebote in und um Düsseldorf und von speziellen Reiseanbietern

Vater paddelt mit Kindern im Paddelboot auf einem See

Christine Balke Heitzig

09.01.2025

Lesezeit 3 Minuten

Ich bin eine von diesen 1,7 Millionen Müttern und Vätern, auch wenn mein Kind inzwischen kein Kleinkind mehr ist. Als Alleinerziehende ist mein Alltag geprägt von Verantwortung, Planung und To-dos. Kleine Auszeiten bleiben oft auf der Strecke. Wie viele Familien jonglieren wir Arbeit, Schule und Hobbys, sodass kaum Raum zum Durchatmen bleibt. Ich spüre, wie es mir fehlt, nicht immer alles allein stemmen zu müssen. Aktivitäten nicht Wochen im Voraus planen, mal Aufgaben abgeben – das wär’s. Kurz: Ein Urlaub muss her!

Verantwortung abgeben

Ich habe verschiedene Urlaubsarten ausprobiert: Camping, Bauernhof, Hotel, Ressort oder Apartment. Doch immer wieder stellte ich fest, dass ich den Alltag quasi nur verlagert hatte. Kochen, Abwaschen, Planung – ich war weiterhin für alles verantwortlich. Zugegeben, eine neue Umgebung ist toll, aber ich wollte mehr: Freiräume für mich und Spielkameraden für mein Kind. Die finanzielle Frage spielt dabei auch eine Rolle: Luxus-Club-Urlaube mit Kinderbetreuung sind nichts für uns, weder vom Stil noch vom Budget. Trotzdem suche ich nach Wegen, wie meine Tochter und ich gemeinsam eine besondere Auszeit erleben können.

Spezialisierte Reiseanbieter

Glücklicherweise gibt es Anbieter, die sich auf Familienreisen und speziell auf Alleinerziehende konzentrieren. Rucksack Reisen ist einer davon. Angeregt durch meine Jugendliteratur wählte ich eine Familienkanutour in Schweden – in der Heimat Astrid Lindgrens. Der Titel der Reise: „Kindertraum Dalsland“. Eine Woche, etwa 20 Teilnehmer:innen, Kanus, Zelte und idyllische Inseln – alles organisiert. Selbst mitbringen mussten wir nur Schlafsack und Isomatte. Perfekt! Dennoch plagten mich vor der Reise Zweifel: Was, wenn mein Kind nicht isst? Was, wenn wir beim Kanufahren zu langsam sind? Und Feuer machen – wie soll das gehen? Diese Sorgen stellten sich vor Ort schnell als unbegründet heraus. Das lag vor allem an der durchdachten Organisation und der Gemeinschaft. Klaus Lange, Geschäftsführer von Rucksack Reisen, kennt diese Bedenken gut: „Wir achten darauf, dass die Gruppenzusammensetzung passt – sowohl bei den Erwachsenen als auch bei den Kindern. Viele Teilnehmer:innen haben schon an unseren Erwachsenentouren teilgenommen und wollen jetzt Natur- und Aktivurlaub mit ihren Kindern erleben.“ Seit über 25 Jahren organisiert sein Team solche Reisen, stets mit einem Fokus auf Gemeinschaft und Naturerlebnis.

Eine gute Gemeinschaft

Unsere Gruppe hätte nicht besser zusammenpassen können: 20 Personen, etwa zur Hälfte Kinder, zur Hälfte Erwachsene. Viele waren, wie ich, alleinerziehend. Die Kinder waren zwischen 7 und 15 Jahre alt. Mein Wunsch nach Spielkameraden für meine Tochter wurde gleich am ersten Tag erfüllt. Kinder sind beeindruckend schnell darin, einander kennenzulernen und soziale Strukturen aufzubauen. Schon bald erkundeten sie die Natur, tobten am Wasser oder entdeckten die Wälder. Die älteren Kinder übernahmen Verantwortung für die jüngeren, und es entstanden Freundschaften, die über den Urlaub hinaus anhielten. Auch für uns Erwachsene war die Gemeinschaft ein großer Pluspunkt. Aufgaben wurden geteilt, jeder packte mit an. In den ersten Tagen half mir jemand, unser Zelt aufzubauen; später übernahmen das meine Tochter und ihre neue Freundin allein. Nach wenigen Tagen wussten alle, wie man Feuer macht, Holz spaltet und es am Laufen hält. Selbst das Abwaschen – normalerweise ein notwendiges    Übel – wurde gemeinsam zum Vergnügen. Diese geteilte Verantwortung gab mir mehr Freiheit und Zeit für mich.

Erinnerungen bleiben ein Leben lang

Die Aktivitäten boten für alle etwas: Kanufahren, Schwimmen, von Felsen springen und Blaubeeren pflücken. Die Kinder stellten sogar Limonade aus den Beeren her. Und was das Essen anging, waren meine Sorgen völlig unbegründet: Es gab alles, was das Herz begehrt, von Schokoaufstrich bis hin zu Lagerfeuer-Pfannkuchen, die an einem Geburtstag gebacken wurden. Das Highlight war natürlich das Lagerfeuer mit Stockbrot, während wir den Geschichten der anderen lauschten. Nach einer Woche ging es für einige Teilnehmer:innen weiter nach Gammelbyn, einem charmanten schwedischen Feriencamp mit Hütten und Aktiv-Angeboten. Für meine Tochter und mich endete die Reise jedoch mit der Rückkehr nach Hause. Der Abschied fiel uns schwer, und beim Winken am Bus flossen sogar Tränen. Ein Zeichen dafür, wie wertvoll diese Woche für uns war. Klaus Lange beschreibt das Ziel seines Teams treffend: „Seit fast 30 Jahren tun wir, was wir tun, aus Leidenschaft. Es ist unsere Mission, Familien für Natur- und Aktivreisen zu begeistern.“ Mein Muskelkater war nach zwei Tagen verschwunden, die Erinnerungen bleiben ein Leben lang.

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