„Natürlich kommt es auf das Kind an, doch ich meine, dass Schlafpartys schon für Kinder im Vorschulalter geeignet sind“, sagt Cathrin Weimann, Leiterin der evangelischen Kita „Die Arche“. Im Gespräch mit ihr und ihren Kolleginnen habe ich mir ein paar Tipps geholt. Wichtig ist ihrer Aussage nach, ob der Junge oder das Mädchen vielleicht schon bei Opa, Oma, Tante – eben woanders – problemlos schlafen können. „Wenn das Übernachten in fremder Umgebung noch ganz neu ist, kann es schwierig werden.“ Wer es sich zutraut, sollte zunächst nur die zwei oder drei allerbesten Freunde einladen. Start am besten gegen 17 Uhr, wenn die Kinder vielleicht schon etwas ausgepowert sind. Und: Ein Freitag ist gut geeignet, denn: Manche Kinder sind sonst am Wochenende völlig hibbelig, bevor es endlich losgeht.
Keine Angst
„Grundsätzlich wichtig finde ich: Das Kind kann immer Mama oder Papa anrufen, wenn es doch Angst bekommt und sich unwohl fühlt“, betont Erzieherin Pia Jasper. Diese Gewissheit versetzt das Kind nicht in Stress, sondern lässt es den Tag genießen. Wenn es das Übernachten schafft, ist es toll. Wenn es nicht klappt, soll es sich nicht schlecht fühlen. Deshalb: Ein ängstliches Kind darf so lange bleiben, wie es möchte, und dann, kurz vor dem Schlafen, abgeholt werden. Das Übernachten fällt eben aus. „Für mich ist dieser Aspekt so wichtig, weil ich genau das selbst erlebt habe: Ich sollte bei meiner Freundin übernachten, aber ich wollte so gerne nach Hause. Ich habe dann bei ihr geschlafen, aber die halbe Nacht geweint“, sagt Pia Jasper. Und so soll es ja nun wirklich nicht sein!
Vorbereitung
Am späten Nachmittag also treffen sich die Freundinnen und Freunde. Im Gepäck: eigene Bettsachen, Isomatte, Schlafsack – und das Lieblingskuscheltier oder was das Kind zum Schlafen gerne hat. „Die Übernachtung soll das Highlight sein. Ich persönlich finde es nicht schön, wenn an so einem Tag zu viele Programmpunkte stattfinden. Ich glaube, es ist einfach toll für die Kinder, wenn sie auch mal ihre Ruhe ohne Erwachsene genießen dürfen, quatschen können, und einfach mal Zeit haben“, so Cathrin Weimann. Oft ist also weniger Programm für die Kinder besser, sie haben vielleicht selbst Ideen. Für den Fall, dass sie sich vielleicht doch zwischendurch langweilen oder ein Kind mal mehr Ruhe braucht, könnt ihr euch ja noch einen Plan B mit Bastelideen, Malen oder ruhigeren Spielen überlegen. Zwischen 21 und 22 Uhr kann die Nachtruhe beginnen – das ist natürlich abhängig vom Alter der Kinder.
Guten Morgen
Bitte denkt daran: Der nächste Morgen kommt bestimmt und sollte ein wenig geplant werden. Was tun, wenn ein Kind besonders früh wach wird und ein anderes noch schläft? Für den Fall ist es gut, ein kleines Angebot bereit zu halten – zum Beispiel ein witziges Buch, etwas zum Malen oder zum Bauen. Das Frühstück findet gemeinsam statt – mit dem, was eure Kinder gerne essen. Nun kann es entscheidend sein, die Bedürfnisse der Kinder besonders im Blick zu halten: Sind sie vielleicht doch sehr müde und es reicht schon früher als gedacht? Dann ist es gut, wenn mit den Eltern am Abend vorher eine flexible Abholzeit vereinbart wurde, damit sie spontan auch früher aufschlagen und ihr Kind abholen können. Spätestens gegen 11 Uhr ist die Übernachtungsparty dann mit hoffentlich sehr glücklichen und stolzen Kindern vorbei.