Südlich der Sahara stirbt jedes vierte Kind vor seinem fünften Geburtstag, in vielen Ländern der Erde werden Mädchen schlechter behandelt als Jungen und längst nicht alle Kinder gehen zur Schule. Es wird geschätzt, dass 200 Millionen Kinder weltweit arbeiten müssen. Aber: „Auch bei uns werden jeden Tag Kinderrechte verletzt. Sie werden verletzt, wenn Kinder nicht beteiligt werden, zum Beispiel bei der Stadtplanung. Abwertung, Gewalt, Mobbing an Schulen sind weitere Beispiele, bei denen Kinderrechte verletzt werden“, sagt Bettina Erlbruch. Die Geschäftsführerin des Kinderschutzbunds Düsseldorf nahm 2019 zusammen mit Frank Walber, Herausgeber des Stadtmagazins Libelle, das 30-jährige Bestehen der UN-Kinderrechtskonvention zum Anlass, um möglichst alle Düsseldorfer für die Kinderrechte zu sensibilisieren.
Breite Zustimmung
Die Geschichte der Kinderrechte beginnt lange vor der Verabschiedung der heutigen Fassung. Die Anfänge reichen zurück bis in die Zeit der Aufklärung. 1959 verabschiedete die UN-Generalversammlung die „Erklärung über die Rechte des Kindes“. Anlässlich des „Jahres des Kindes“ 1979 schlug die polnische Regierung vor, eine Kinderrechtskonvention zu entwickeln. Das Ergebnis ist die UN-Kinderrechtskonvention, die am 20. November 1989 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Die Konvention ist eine völkerrechtlich bindende Verpflichtung für Staat und Gesellschaft, die auf breite Akzeptanz stieß. Alle Staaten – mit Ausnahme der USA – haben das Übereinkommen unterschrieben.