Der Einfluss der sozialen Herkunft ist heute zwar geringer als vor 20 Jahren, weil Ganztagsschulen ausgebaut, Bildungsstandards eingeführt und die frühkindliche Förderung gestärkt wurde. Der Abstand zu Akademikerhaushalten bleibt allerdings immer noch hoch: 2016 studierten rund 64 Prozent der 25- bis 35-jährigen Akademikerkinder oder hatten ihren Uniabschluss bereits in der Tasche, bei den Nichtakademikerkindern waren es rund 28 Prozent, also noch immer nur knapp die Hälfte.
In der Schule hintenan
Die Ungleichheit macht sich schon früh bemerkbar, es geht beim Lebensumfeld los – ärmere Familien leben häufig an größeren Straßen mit entsprechender Luftverschmutzung und Lärmbelastung. „In Düsseldorf leben knapp 20.000 Kinder in Hartz-IV-Familien. Damit haben sie nicht die gleichen Bildungschancen“, sagt Bettina Erlbruch, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes Düsseldorf. Das sehe man am Bildungs- und Teilhabepaket, wonach Kindern aus Familien, die Hartz IV empfangen, pro Schuljahr 100 Euro für Schulbedarf zur Verfügung steht. „Das ist ein Witz. Jede Familie weiß, dass man mehr braucht.