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Alle gleich? Nicht so ganz ...

Wenn Eltern Abitur oder Hochschulabschluss haben, gehen ihre Kinder wahrscheinlich auf ein Gymnasium. Kinder, deren Eltern einen Hauptschul- oder allgemeinbildenden Abschluss haben, besuchen dagegen überwiegend die Hauptschule. Das ist laut dem Sozialbericht 2018 immer noch die Regel.

Illustration zum Thema Kinderrecht auf Gleichberechtigung

Aus der Redaktion

20.09.2023

Lesezeit 2 Minuten

Der Einfluss der sozialen Herkunft ist heute zwar geringer als vor 20 Jahren, weil Ganztagsschulen ausgebaut, Bildungsstandards eingeführt und die frühkindliche Förderung gestärkt wurde. Der Abstand zu Akademikerhaushalten bleibt allerdings immer noch hoch: 2016 studierten rund 64 Prozent der 25- bis 35-jährigen Akademikerkinder oder hatten ihren Uniabschluss bereits in der Tasche, bei den Nichtakademikerkindern waren es rund 28 Prozent, also noch immer nur knapp die Hälfte.

In der Schule hintenan

Die Ungleichheit macht sich schon früh bemerkbar, es geht beim Lebensumfeld los – ärmere Familien leben häufig an größeren Straßen mit entsprechender Luftverschmutzung und Lärmbelastung. „In Düsseldorf leben knapp 20.000 Kinder in Hartz-IV-Familien. Damit haben sie nicht die gleichen Bildungschancen“, sagt Bettina Erlbruch, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes Düsseldorf. Das sehe man am Bildungs- und Teilhabepaket, wonach Kindern aus Familien, die Hartz IV empfangen, pro Schuljahr 100 Euro für Schulbedarf zur Verfügung steht. „Das ist ein Witz. Jede Familie weiß, dass man mehr braucht.

Eine Vereinfachung wäre, wenn es Bildungsfreiheit gäbe, dass alle Materialien inklusive eines ordentlichen Mensa-Essens kostenfrei wären.

Bettina Erlbruch, Geschäftsführerin Kinderschutzbund Düsseldorf

Das bedeutet, dass diese Kinder schlechter ausgestattet sind, die Eltern sich etwas abknapsen müssen oder im Rahmen eines Fördervereins Unterstützung bekommen“, sagt Erlbruch. Eine Vereinfachung wäre echte Bildungsfreiheit mit freier Ausgabe aller Materialien sowie einem kostenlosen Mensa-Essen. Die Stadt Düsseldorf setzt früh an: Die Kitabeiträge sind für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren frei. Bei den U3-Plätzen werden Familien mit geringem Einkommen freigestellt. „Damit schafft man eine Grundlage bei der Bildungsgerechtigkeit“, sagt Ursula Holtmann-Schnieder, Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses der Stadt Düsseldorf. Außerdem erhalten Kitas in benachteiligten Stadtteilen mehr Stellen beziehungsweise zusätzliche Stunden für die Sprachförderung.

STATISTIK

41,5 % ... der Kinder unter sechs Jahren hatten 2017 in den Düsseldorfer Kindertagesbetreuungen einen Migrationshintergrund.

Quelle: Information und Technik NRW

Sozial benachteiligt

Trotzdem schrumpfen bei klammen Geldbeutel der Eltern die Möglichkeiten der sozialen Teilhabe für die Kinder, wie an Ausflügen teilzunehmen, Freunde einzuladen oder ins Kino zu gehen. Der Düsselpass gewährt finanziell schwachen Familien immerhin ermäßigten Eintritt zum Beispiel in die Düsseldorfer Bäder, bei Kulturveranstaltungen, den Angeboten der Düsselferien oder in die Eissporthallen. Die Gleich- oder Ungleichbehandlung von Kindern hängt also häufig vom Bildungsniveau sowie finanziellen Stand der Eltern ab – und das nicht nur in alltäglichen Details wie Wohnen, Kleidung und Spielzeug, sondern mit klaren Konsequenzen für das Niveau und den Erfolg des Bildungswegs. Um Chancengleichheit für den schulischen Erfolg zu zu erreichen und so das Recht auf Gleichbehandlung und Schutz vor Diskriminierung wirklich umzusetzen, braucht es für Kinder aus bedürftigen Familien weitere finanzielle Unterstützung.

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