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Und wer bist du?

Der Moment, einem anderen Menschen einen Namen zu geben, ist ein ganz bewegender. Dieser kleine Mensch, der gerade das Licht erblickt hat, wird erst durch die Eltern, die ihm einen Namen geben, zu Ben, Tom, Marlene oder Sarah. Dazu gehört auch, das Kind nach seiner Geburt registriert wird. In Deutschland geht das das normalerweise beim Standesamt, manchmal bietet die Geburtsklinik den Service an, die Unterlagen weiterzuleiten, sodass jungen Eltern der Behördengang erspart bleibt.

Illustration zum Thema Kinderrecht auf Identität

Aus der Redaktion

10.09.2022

Lesezeit 2 Minuten

Papiere braucht man immer, wenn man sich irgendwo anmelden oder registrieren lassen will, um zum Beispiel Rechte auf finanzielle Unterstützung oder einen Pass durchzusetzen. Das ist aber nur die eine Seite. Das Recht auf einen Namen, eine Staatsangehörigkeit und eine Identität hat viele Facetten. „Der Name schafft Identität. Was wollen die Eltern ihrem Kind mitgeben? Es ist das erste eigene, was einem gehört: Der Körper und der Name“, sagt Bettina Elbruch, Geschäftsführerin des Kinderschutzbunds Düsseldorf. Dabei geht es um die Frage der Zugehörigkeit. Zum Beispiel, wenn ein Kind in Spanien geboren wird, dann aber mit den Eltern nach Deutschland zieht. Irgendwann stellt sich die Frage, wo fühle ich mich zugehörig? „Im Kontext der Flüchtlingsdebatte bestimmt momentan leider zu oft die Geburt, wo Kinder und Jugendliche leben und bleiben dürfen“, sagt Erlbruch.

Ein Name schafft Identität. Was wollen die Eltern ihrem Kind mitgeben. Es ist das erste eigene, was einem gehört: Der Körper und der Name.

Bettina Erlbruch, Geschäftsführerin Kinderschutzbund Düsseldorf

Wer bin ich?

Ursula Holtmann-Schnieder, Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, findet, dass das Wissen um die eigene Identität eine große Rolle für die Persönlichkeit spielt. „Es geht um die Wurzeln: Wer sind meine Eltern und Großeltern? Wie haben sie gelebt? Aus welcher Kultur kommen sie? Wenn ich das nicht weiß, ist alles zweifelhaft, was die Grundlage ausmacht oder fehlt dann.“ In den Bereich der Identität gehört auch, dass Kinder, die adoptiert worden sind, inzwischen das Recht haben, zu erfahren, wer ihre Eltern sind. Mittlerweile wird die Diskussion auch bei In-vitro-Fertilisationen mit fremden Samen- oder Eizellen geführt, ob die Kinder ein Recht haben, zu erfahren, wer biologischer Vater oder Mutter sind.

Noah, Emilia

... waren 2021 die beliebtesten Baby-Vornamen. Bei den Mädchen folgen Hanna und Sophia, bei den Jungen Mettheo und Leon.

Quelle: Gesellschaft für deutsche Sprache

Zu sich stehen

„Im Bereich der Jugendsozialarbeit spielen der Name und die Identität auf den ersten Blick nicht die wichtigste Rolle“, sagt Joachim Möntmann aus dem Bereich der Jugendförderung im Jugendamt Düsseldorf. Er nennt aber ein Beispiel, an dem die Bedeutung des eigenen Namens deutlich wird: Wenn Jugendliche von zu Hause weglaufen, können sie sich an das Jugendhilfezentrum wenden. Normalerweise betreut das Jugendamt diese Jugendlichen und versucht, die Probleme mit den Eltern zu regeln. „Wir wissen aber auch, dass manche Kinder im Alter von 15 bis 18 Jahren den Kontakt zum Elternhaus nicht wünschen“, sagt Möntmann. Deshalb können die Jugendlichen ein oder zwei Nächte in der Notschlafstätte, einem sogenannten Sleep-Inn, schlafen, ohne ihren Namen anzugeben. Diese Jugendlichen befinden sich in einer Zwickmühle, sagt Möntmann. „Stehe ich zu meinem Namen oder nicht?“ Damit begäben sie sich in einen gefährlichen Graubereich, in dem man sie nicht mehr erreichen könne. Das Recht auf einen Namen, eine Staatsangehörigkeit und eine Identität ist also grundlegend für jedes Kind, um zu wissen, wer es ist.

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