Denn jeder Mensch ist geprägt durch die eigene Erziehung, die eigene Kindheit und die eigene Erziehungserfahrung. „In Stresssituationen greift man schnell auf alte Muster zurück. Da ist schnell mal losgeschrien oder eingesperrt oder es gibt einen Klaps auf den Hintern“, sagt Erlbruch. Es sei denn, man reflektiert das, wird sich dessen bewusst und entscheidet dagegen, so zu erziehen.
Überforderte Eltern schlagen
„Gewalt in der Erziehung ist ja ein Ausdruck von Überforderung. Es ist ja nicht so, dass es Eltern Freude macht, ihre Kinder zu schlagen oder grob zu erziehen. Sie kennen keine Alternative oder haben es auch nicht anders gelernt.“ Der Kinderschutzbund wirkt mit Elternseminaren seit 1997 sehr erfolgreich dagegen. In dem Seminar „Starke Eltern, starke Kinder“ geht es um Entlastung des Familienalltags, Konfliktbewältigung, Ressourcenstärkung, allgemeine Erziehungsthemen, Kinderrechte und gewaltfreie Kommunikation. „Kinder schützen, Kinder stärken und Eltern befähigen – das ist es, worum es uns beim Kinderschutzbund geht“, sagt Erlbruch.