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Darf ich mal was sagen?

Das Recht auf freie Meinungsäußerung und Beteiligung fängt also schon ganz früh im Leben an. Das Recht wird aber häufig damit verwechselt, dass Kinder die Entscheidungen treffen. Das ist aber nicht so.

Illustration zum Thema Kinderrecht auf freie Meinung

Aus der Redaktion

10.09.2022

Lesezeit 2 Minuten

„Das heißt nicht, dass die Kinder bestimmen, wohin es in den Urlaub geht, aber dass sie ein Beteiligungsrecht haben, Vorschläge machen können und dass man sich in der Familie zusammensetzt und einen Konsens findet“, sagt Bettina Erlbruch, Geschäftsführerin des Kinderschutzbunds Düsseldorf. Das sei besonders wichtig in Krisensituationen: Im Trennungsfall könne das Kind nicht entscheiden, ob es lieber bei der Mutter oder dem Vater leben möchte. Da seien die Eltern gefragt, eine Lösung zu finden.

Möglichkeit, mit zu entscheiden

Miteinbeziehen fängt für Erlbruch schon ganz früh an: In den U3-Gruppen des Kinderschutzbunds wird versucht, die Kinder – im Rahmen ihrer Möglichkeiten – zu beteiligen. „Das fängt damit an, dass man fragt, wo willst du spielen oder beim Essen eine Auswahl anbietet“, sagt Erlbruch. „Erwachsene stecken den Rahmen, lassen aber den Kindern die Möglichkeit, sich zu entscheiden.“

In einer Familie gemeinsam Entscheidungen zu fällen, heißt nicht, dass Kinder entscheiden, wohin es in den Urlaub geht, sondern dass Kinder ein Beteiligungsrecht haben und Vorschläge machen können und dass man sich zusammensetzt und einem Kompromiss findet.

Bettina Erlbruch, Geschäftsführerin Kinderschutzbund Düsseldorf

Auf politischer Ebene gibt es in der Stadt bereits einige Möglichkeiten für Kinder, ihrem Recht auf Meinung und Mitsprache Ausdruck zu verleihen. „Das ist ein Pfund, mit dem wir in Düsseldorf wuchern können“, sagt Michael Hein. Er arbeitet im Bereich Jugendförderung des Jugendamts Düsseldorf. Hein verweist auf den Jugendrat, in dem 31 Kinder und Jugendliche im Alter von elf bis 21 Jahren seit 2007 tätig sind. Die jungen Delegierten haben weitgehende Mitwirkungsrechte und können in 14 Ausschüssen Anfragen stellen. „Von diesem Recht machen die Jugendlichen zunehmend Gebrauch und werden immer selbstbewusster“, sagt Hein.

Selbstwirksamkeit erleben

Seit Februar 2018 gibt es zudem eine Servicestelle Partizipation in Düsseldorf. Bei einem Bezirkscheck nehmen Jugendfreizeiteinrichtungen oder Sportvereine einen Stadtteil acht bis zehn Wochen lang unter die Lupe. „Dabei identifizieren die Jugendlichen schöne und blöde Orte. Das mündet dann in Kinder- und Jugendversammlungen, bei denen sie die Politik damit konfrontieren. „Unsere Aufgabe ist es dann zu schauen, dass das, was die Jugendlichen kritisieren, auch Folgen hat“, sagt Hein. Das sei für das Demokratieverständnis unheimlich wichtig, dass junge Menschen sähen, dass sie selbstwirksam sind. „Das Schlimmste ist wohl, Hoffnungen zu nähren und dann bleibt es folgenlos“, sagt Hein.

31 Mitglieder hat der Jugendrat der Stadt Düsseldorf

den es seit 2007 gibt. In diesem Herbst ist die nächste Wahl, die alle drei Jahre stattfindet – wahlberechtigt sind alle Düsseldorfer Jugendlichen zwischen 11 und 21 Jahren.

Quelle: Stadt Düsseldorf

Zum Recht auf Meinung gehört auch, informiert zu sein. In Düsseldorf gibt es viele Angebote. Diese werden im Jugendinformationszentrum „Zett“ am Hauptbahnhof gebündelt. Dort können sich Jugendliche zum Beispiel bei Bewerbungen helfen lassen oder sie können sich beraten lassen, welche Möglichkeiten es gibt, ins Ausland zu gehen oder eine billige Wohnung zu finden. Das Jugendinternetportal „YouPod“ bietet Jugendlichen eine Plattform für ihre Themen. Fazit: Das Recht auf freie Meinungsäußerung und Beteiligung beginnt bereits früh im Leben eines Kindes. Die Stadt Düsseldorf bemüht sich, Jugendliche in die Politik mit einzubeziehen.

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