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Ich wünsch' mir Zeit!

Mütter, die die Termine für ihre Kinder verwalten, sind kein neues Phänomen. Eine neuere Entwicklung ist aber, dass Kinder immer weniger Zeit haben, über die sie frei verfügen können. Das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung ist für viele Kinder spätestens mit dem Eintritt in die Schule stark eingeschränkt.

Illustration zum Thema Kinderrecht auf Freizeit

Aus der Redaktion

10.09.2022

Lesezeit 2 Minuten

Das ist eine gesellschaftliche Entwicklung: Viele Frauen arbeiten nach der Kinderpause wieder und brauchen für ihre Kinder eine Betreuung, die länger als der Unterricht dauert. Die Schule ist damit für viele Kinder nicht mittags zu Ende, sondern reicht durch Betreuungsangebote und die sogenannte Offene Ganztagsschule bis in den Nachmittag. Frühestens um 15 Uhr beginnt für viele Kinder die Freizeit. Und die ist häufig durchgetaktet.

Viele Anreize, wenig Ideen

„Kinder brauchen Zeit zum Spielen. Dann kann auch die Frage aufkommen: Was mache ich mit meiner Zeit? Das wird heute schnell ausgehebelt, mit Angeboten oder elektronischen Spielzeugen aller Art“, sagt Bettina Erlbruch vom Kinderschutzbund Düsseldorf. Bereits ganz kleine Kinder spielen in Restaurants häufig schon an einem Tablet. Dadurch wird jede freie Sequenz, in der sich ein Kind langweilt und anfängt die Eltern zu nerven, umgangen. Diese Entwicklung hält Erlbruch für fatal: „Weil Kinder daran gewöhnt werden, dass der nächste Reiz kommt. Die Erfahrung der Selbstregulation, dass man Langeweile hat und eigene Ideen entwickelt, wird im Grunde dadurch unterbrochen.“ Der Appell von Erlbruch lautet deshalb: „Lasst Kindern ihre Freiräume! Denn Kindheit ist ja das Synonym für Spielen ohne Ende.“

Für die Jüngeren gibt es Spielplätze. Aber auch Jugendliche brauchen Plätze, wo sie sein können, ohne dass jemand meckert.

Ursula Holtmann-Schnieder, Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses

Dafür muss es auch öffentliche Räume geben, in denen Kinder und Jugendliche dem Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung nachgehen können. Der Kinderschutzbund Düsseldorf unterstützt Familien mit zahlreichen Freizeitangeboten, wie Spiel- und Betreuungsgruppen für Kinder unter drei Jahren, Familiencafés oder der Spielplatzbetreuung. In Düsseldorf gibt es 443 Spielplätze, die von einer Spielplatzkommission betreut werden. Diese schaut, wo im Stadtgebiet neue Spielplätze entstehen sollten und welche Anlagen saniert werden müssen.

443 Spielplätze gibt es in Düsseldorf

darunter 9 Wasserspielplätze. Jährlich stehen rund 1 Million Euro für Neu-, Um- oder Ausbau der Spielplätze zur Verfügung. Das Jugendamt betreibt zusätzlich 4 Abenteuerspielplätze.

Quelle: Stadt Düsseldorf

Nichtkommerzielle Angebote

„Für die Jüngeren gibt es Spielplätze. Aber auch Jugendliche brauchen Räume, wo sie sein können, ohne dass jemand meckert“, sagt Ursula Holtmann-Schnieder, Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses. Jugendfreizeiteinrichtungen sind wichtige Treffpunkte. Holtmann-Schnieder findet aber auch öffentliche Grünflächen wichtig. „Teenies wollen sich nicht immer bei McDonalds treffen“, sagt sie. Der Skatepark oder die Parcoursanlage in Garath seien gute Beispiele für nicht-kommerzielle Angebote. Ein weiteres kommt in diesem Jahr dazu: In Garath entsteht in Räumen eines ehemaligen Restaurants die „Gestaltbar“. Dabei entscheiden die Jugendlichen selbst, wie der Ort aussehen wird. Fazit: Das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung setzt voraus, dass Kinder einerseits Zeit bekommen, um überhaupt spielen und sich erholen können. Andererseits braucht es Orte, an dem sie dieses Recht ausleben können.

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