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Eine Chance auf Lernen

Die Schulpflicht, die einige Kinder sicherlich manchmal ganz schön blöd finden, gehört aber gleichzeitig auch zu ihren Rechten. Denn das Recht auf Bildung bedeutet, dass alle Kinder die Chance bekommen sollen, in die Schule zu gehen. Sie sollen Rechnen, Lesen und Schreiben lernen, um später eine Arbeit zu finden.

Illustration zum Thema Kinderrecht auf Bildung

Aus der Redaktion

10.09.2022

Lesezeit 2 Minuten

Dabei setzt Bildung noch viel früher an: „Die frühkindliche Bildung ist ganz wichtig“, sagt Bettina Erlbruch, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes Düsseldorf. „Bildung beginnt in der Familie. Die Grundsteine werden dort gelegt.“ Das zeigt unter anderem die Vorlesestudie der Stiftung Lesen, Der Zeit und der Deutsche-Bahn-Stiftung, die seit 2007 jedes Jahr einen anderen Schwerpunkt bei der Forschung setzt. 2018 zeigte die Studie zum Beispiel, dass regelmäßiges Vorlesen Grundschülern das Lesen lernen erleichtert.

Es macht einen großen Unterschied, ob ich in vergammelten, abgenutzten Räumlichkeiten sitze oder ob ich moderne Klassen- und Fachräume habe. Davon hängt auch ab, wie gut man da lernen kann und wie gern man da hingeht.

Ursula Holtmann-Schnieder, Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses

Mit allen Sinnen begreifen

Aber auch die frühkindliche Bildung in den Kitas ist ganz wichtig. „Bildung in der Kita wurde zunächst kritisch gesehen“, sagt Erlbruch. Aber Bildung sei ja etwas Umfassendes, etwas Kreatives, was man mit allen Sinnen begreift. Deshalb unterstützt der Kinderschutzbund in den Familiencafés Familien auch bei der Frage, was man mit seinem Kind machen kann. „Viele Familien sind ja heute auf sich gestellt und können nicht auf eine Großfamilie zurückgreifen, in der es selbstverständlich ist, mit einem kleinen Kind umzugehen.“ Die non-formale Bildung ist auch aus Sicht von Michael Hein, Bereich Jugendförderung im Jugendamt Düsseldorf, ganz wichtig. Das sehe er täglich in der Jugendverbandsarbeit. „Wenn Sie jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich zu engagieren, zum Beispiel eine Disko zu machen, werden Fähigkeiten wie Aushandlungsprozesse erlernt“, sagt Hein. Bei einem Jugendaustausch nach Istanbul werde Jugendlichen plötzlich klar, dass es wichtig ist, Englisch zu lernen, um sich verständigen zu können.

< 15 %

... der Schüler und Schülerinnen bis 15 Jahre profitieren vom Bildungs- und Teilhabepaket. Dieses ermöglicht unter anderem Musikunterricht und Sport im Verein sowie 100 Euro pro Schuljahr für den Schulbedarf.

(Deutscher Kinderschutzbund, Paritätischer Wohlfahrtsverband)

Schule als Lebensort

Um die Rahmenbedingungen zu verbessern, werde bei Schulneubauten verstärkt auf die Aufenthaltsqualität geschaut. „Ob man in vergammelten, abgenutzten Räumlichkeiten oder in modernen Klassenräumen sitzt, macht einen großen Unterschied, wie gern man da hingeht und wie gut man dort lernen kann“, sagt Ursula Holtmann-Schnieder, Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses. Das Recht auf Bildung hört aber nicht mit der Schule auf, sondern setzt sich zum Beispiel im Rahmen einer Ausbildung fort. Die Stadt bietet Jugendlichen seit dem Ausbildungsjahr 2018/ 2019 das Projekt „Azubi-Wohnen“ an. „Seit vielen Jahren gibt es Wohnheime für Studenten, aber keine für Auszubildende“, sagt Holtmann-Schnieder. Interessierte Menschen aus dem Umland können mit ihrem Lehrgeld keine Wohnung bezahlen und auch das Pendeln ist teuer. Die ersten Wohnplätze befinden sich in einem ehemaligen Gebäude des Jugendamts an der Dorotheenstraße. Realisiert wurde das Projekt von der Verwaltung auf kommunaler Ebene, der SPD, dem DGB und der Wirtschaft. Ein weiteres Projekt, bei dem Auszubildende und Studenten zusammenwohnen, ist in Planung. Fazit: Um ihrem Recht auf Bildung und Ausbildung nachgehen zu können, kann die Familie bereits früh erste Impulse geben. Zudem brauchen Kinder und Jugendliche gute Rahmenbedingungen, um lernen zu können.

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