Erlbruch sieht häufig, dass der Druck auf die Familien gestiegen ist: „Der Druck, das perfekt funktionierende Kind haben, der Druck, bei der Arbeit erfolgreich zu sein, sich einen Lebensstandard zu ermöglichen, den einem die Großstadt abverlangt. Das führt zu Stress in den Familien, der häufig bei dem schwächsten Glied, den Kindern, abgeladen wird.“ Das bedeute nicht, dass Eltern nicht aus der Haut fahren dürften. „Aber in solchen Situationen darf es nicht in eine Richtung gehen, in denen die Kinder einschüchtert werden oder Angst haben müssen, sodass es für die Kinder unberechenbar wird, wie Eltern reagieren“, betont Erlbruch.
Als Familie zusammenwachsen
Der Kinderschutzbund habe den Ansatz, Familien mit verschiedenen Angeboten zu unterstützen, zum Beispiel mit Familiencafés. Wenn Eltern andere Eltern in der gleichen Situation treffen, merken sie, dass sie nicht allein sind. „Die Partnerschaft entwickelt sich häufig schwierig nach der Geburt des ersten Kindes. Man ist enttäuscht oder hatte andere Erwartungen oder das Kind ist nicht besonders pflegeleicht und schreit die ganze Zeit“, sagt Erlbruch. Da gebe es viele Erschwernisse, die junge Familien treffen können.