Nanna scheint mit ihrem Namen so gar nichts gemein zu haben: Statt wagemutig zu sein – wie es die altgermanische Bedeutung nahelegt – ist sie oft ängstlich und unsicher. Mitschüler Milan macht sich einen Spaß daraus und nutzt jede Gelegenheit, Nanna aufzuziehen – bis sie ihn beim Diebstahl einer rosa Musikbox beobachtet. Nanna hängt sich an Milans Fersen, um die Gründe für seine Tat zu erfahren. Diese entpuppen sich schließlich als viel tiefgründiger als zunächst angenommen. Mit Mut und Charme setzt die Protagonistin alles daran, ihrem Mitschüler zu helfen – und schließt eine neue Freundschaft.
Eine einfühlsame, warmherzige und überraschende Geschichte
Ministerin Ina Brandes: „Kindern und Jugendlichen Lust aufs Lesen zu machen und ihre Begeisterung für Bücher zu wecken, ist unverzichtbar auch und gerade in einer zunehmend digitalen Welt. ‚Das Rätsel um die rosa Box‘ macht genau das. Angela Bernhardt und Julia Dürr ist es gelungen, eine einfühlsame, warmherzige und zugleich überraschende Geschichte aus dem Leben von Kindern zu erzählen. Die Aktualität macht es den jungen Leserinnen und Lesern besonders leicht, sich mit den Protagonisten zu identifizieren und über den respektvollen Umgang miteinander nachzudenken. Dieses Buch ist ein echter Mutmacher für junge Leserinnen und Leser.“
Bei den Jüngsten Lesefreude wecken
Besonders die unkonventionelle, überraschende Lösung eines Konflikts hat die Jury überzeugt. Der Kinderbuchpreis wird in diesem Jahr zum 35. Mal vergeben und ist mit 5000 Euro dotiert. Ausgezeichnet werden herausragende Bücher, die durch lebensnahe Geschichten und fantasievolle Bebilderung bereits bei den Jüngsten Lesefreude wecken. Der Preis wird am 20. November 2023 zur Internationalen Kinderbuchwoche IKiBu in der Stadtbibliothek Duisburg verliehen.
Die Preisträgerinnen
Angela Bernhardt arbeitete als Lektorin und Dramaturgin, bevor sie begann, sich dem Schreiben von Kinderliteratur zu widmen. Neben Kinderbüchern verfasst sie Audiodeskriptionen und Kurzgeschichten für die Berliner Lesebühne SoNochNie. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Berlin und ist Teil der Spreeautoren sowie des Bundeskongresses Kinderbuch.
Julia Dürr arbeitet als freischaffende Illustratorin und Grafikerin in Berlin. Ihre Werke wurden sowohl national als auch international verlegt und ausgezeichnet. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit plant und veranstaltet sie kindergerechte Lesungen und Seminare.