Der Vorleseopa
„Opa!“ Helene strahlt. Sie erzählt und erzählt und legt ihre kleine Hand in Willis – der Interviewtermin ist im Kindergarten, denn hier liest Willi einmal in der Woche den Kindern vor. Und Helene ist stolz auf ihren Leseopa! „Unser Verhältnis war nicht von Anfang so eng, denn Helene ist ein Corona-Kind – da zählte nur die Mama. Das hat sich aber dann sehr schnell geändert. Wir spielen zusammen, puzzeln und bauen etwas mit Bausteinen. Natürlich hat sie immer die richtigen und ich die falschen Steine. Wir wohnen etwas weiter weg und sehen uns meistens nur einmal in der Woche. Und das ist immer wunderbar! Helene bestimmt beim Essen, wer neben ihr sitzen darf – das bin eigentlich immer ich!“, sagt er lachend und ein bisschen stolz. „Sie mag es auch gar nicht, wenn jemand anderes mit mir spricht: ,Ich rede mit Opa Willi‘, erklärt sie dann sehr bestimmt. Helene hat auch noch einen Bruder: Henry ist elf Jahre alt und muss da manchmal ein bisschen zurückstecken. Aber die beiden übernachten auch gerne am Wochenende bei uns, wir machen Ausflüge, und Henry war auch schon mit uns alleine im Urlaub.“ Auch als Leseopa ist er beliebt, denn er liest nicht nur Geschichten vor, sondern erzählt gerne aus seinem eigenen Leben. „Gerade die Jungs wollen immer wissen, wie es früher bei mir zuging. Und für Henry hab ich mal eine komplette Geschichte aufgeschrieben, in der wir beide die Hauptfiguren sind.“ Willi schätzt die liebevolle Beziehung zu den Enkeln sehr. „Großeltern sind zum Verwöhnen da, die Eltern erziehen. Wir können von unseren Erfahrungen erzählen. Und was uns sehr wichtig ist: Die Kinder können uns immer alles erzählen, egal, was passiert ist! Unser Wunsch ist, auch in den nächsten Jahren so ein enges Verhältnis zu Henry und Helene zu haben. Denn sie bedeuten uns alles.“