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Ein Tag im Leben eines Zootierpflegers

Der Alltag im Duisburger Zoo steckt voller Überraschungen. Vom Rundgang durch die Tropenhalle bis zu Tauchgängen in den Becken der Tropenhalle – die Arbeit als Tierpfleger vereint Tierliebe, technische Raffinesse und Abenteuerlust. Ein Blick hinter die Kulissen einer faszinierenden Welt.

Tierpfleger Kevin füttert einen Papagei im Duisburger Zoo

Christine Balke Heitzig

11.03.2025

Lesezeit 2 Minuten

Für viele ist der Beruf des Tierpflegers ein Traumberuf. Doch wie wird man eigentlich Tierpfleger, und wie sieht der Alltag wirklich aus? Kevin Schulwitz ermöglicht uns einen Blick hinter die Kulissen des Zoos Duisburg, eines der größten Zoos in Nordrhein-Westfalen. Bereits als Jugendlicher konnte sich der heutige Tierpfleger für Tiere begeistern. Ein Praktikum im Zoo bekräftigte seine Entscheidung, Zootierpfleger zu werden. Gesagt, getan – und so steht Schulwitz heute pünktlich mit seinen Kollegen hinter den Kulissen der Tropenhalle „Rio Negro“ im Duisburger Zoo, um den Ablauf des Tages zu besprechen. Es ist 7.50 Uhr.

Ein Tagesbeginn in der Tropenhalle

Jeder Tag beginnt gleich: mit einem Rundgang durch die Tropenhalle. Und das kann dauern. Über 1200 Quadratmeter und ein Süßwasserpool mit 650 000 Litern stehen den Tieren in diesem tropischen Paradies zur Verfügung – das entspricht etwa 26 Standardpoolbecken. Keine leichte Aufgabe, dafür aber eine umso wichtigere. Die Tiere in der Tropenhalle, darunter Ameisenbären, Löwenkopfäffchen, Amazonen und Faultiere, können sich frei bewegen, was für die Tierpfleger bedeutet, genau hinzusehen: Wie viele Tiere können gesichtet werden? Geht es ihnen gut? Gibt es Auffälligkeiten oder gar Jungtiere? Auch die Fische und Säugetiere im Aquarium werden einer ersten Sichtkontrolle unterzogen. Nach der Kontrolle folgt die Reinigung des Geländes. Wer zu Hause ein Haustier versorgt, weiß, dass Hygiene das A und O bei der Tierhaltung ist – das gilt auch für die Tropenhalle, wenn auch in einem deutlich größeren Umfang.

Futterzubereitung und tierische Begegnungen

Nach einem erfolgreichen Rundgang geht es an die Futterzubereitung. Allein die Seekühe verputzen täglich bis zu 20 große Kisten voller Salat und Kohl. Beides wird frisch angeliefert, gesichtet und zubereitet. Damit die Tiere gesund bleiben, wird auf höchste Qualität geachtet –  auch Menschen könnten den Salat essen. Doch Schulwitz hat dafür keine Zeit, denn der Job eines Tierpflegers ist intensiv: Fische, Vögel, Ameisen, Affen – sie alle benötigen spezielles Futter und haben Hunger. Die Futterausgabe bietet oft die Gelegenheit, ausgewählten Tieren näherzukommen und nach ihrem Wohlbefinden zu schauen. Während Faultiere meist keine Lust auf Kontakt haben, sind die Gelbschulteramazonen umso aufgeschlossener. Sie suchen die Nähe des Tierpflegers, der sie manchmal mit einer süßen Traube belohnt.

Technik, Tiere, Tauchgänge – der Alltag im Rio Negro

Die Arbeit in der Tropenhalle ist vielfältig. Neben der Pflege der Tiere geht es auch um ihre Beschäftigung. Dazu werden Futterausgaben kreativ gestaltet, etwa indem Obst und Gemüse in Behältern versteckt werden, die Geschick erfordern, um an den Inhalt zu gelangen. Doch stundenlanges Kuscheln mit Äffchen, wie es sich viele vorstellen, gibt es nicht. Stattdessen stehen technische Herausforderungen an. Das riesige Süßwasseraquarium bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Arten, darunter Seekühe, Arapaimas – eine der größten Süßwasserfischarten der Welt – sowie Rochen und andere Fischarten. Ein ausgeklügeltes Filtersystem reinigt das Volumen von 650 000 Litern gleich mehrfach täglich. Über mehrere Stufen – Trommelfilter, Sanddruckfilter, Bioturm und UV-Klärer – wird das Wasser gesäubert und wieder in passender Temperatur zurückgeführt. Tierpfleger benötigen daher technisches Verständnis, um die Anlage zu bedienen.

Zoos als Bildungsorte

Immer wieder wird Kritik an Zoos laut. In einer idealen Welt würden Tiere in ihrer natürlichen Umgebung leben. Doch da dies oft nicht mehr möglich ist, leisten Zoos einen wichtigen Beitrag zur Arterhaltung und Nachzucht bedrohter Arten. Einrichtungen wie die Tropenhalle „Rio Negro“ laden Besucher:innen ein, sich zu informieren. „Was man liebt, das schützt man“ – nach diesem Prinzip sollen Zoos ein Bewusstsein für Tiere und Umwelt schaffen. Die Tropenhalle bietet dazu viele Möglichkeiten. Kevin Schulwitz ist glücklich in seinem Beruf: „Jeden Tag bin ich von Tieren umgeben und entdecke immer wieder Neues. Für mich geht hier ein Traum in Erfüllung.“ Zoos versteht er als Orte für Bildung und Artenschutz,  Leidenschaft und Mission gleichermaßen. Die Zoos in Duisburg, Krefeld und Kölner oder der mehrfach ausgezeichnete „Zoom“ in Gelsenkirchen sind beste Beispiele für menschliches Engagement im Tier- und Artenschutz.

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