Für viele ist der Beruf des Tierpflegers ein Traumberuf. Doch wie wird man eigentlich Tierpfleger, und wie sieht der Alltag wirklich aus? Kevin Schulwitz ermöglicht uns einen Blick hinter die Kulissen des Zoos Duisburg, eines der größten Zoos in Nordrhein-Westfalen. Bereits als Jugendlicher konnte sich der heutige Tierpfleger für Tiere begeistern. Ein Praktikum im Zoo bekräftigte seine Entscheidung, Zootierpfleger zu werden. Gesagt, getan – und so steht Schulwitz heute pünktlich mit seinen Kollegen hinter den Kulissen der Tropenhalle „Rio Negro“ im Duisburger Zoo, um den Ablauf des Tages zu besprechen. Es ist 7.50 Uhr.
Ein Tagesbeginn in der Tropenhalle
Jeder Tag beginnt gleich: mit einem Rundgang durch die Tropenhalle. Und das kann dauern. Über 1200 Quadratmeter und ein Süßwasserpool mit 650 000 Litern stehen den Tieren in diesem tropischen Paradies zur Verfügung – das entspricht etwa 26 Standardpoolbecken. Keine leichte Aufgabe, dafür aber eine umso wichtigere. Die Tiere in der Tropenhalle, darunter Ameisenbären, Löwenkopfäffchen, Amazonen und Faultiere, können sich frei bewegen, was für die Tierpfleger bedeutet, genau hinzusehen: Wie viele Tiere können gesichtet werden? Geht es ihnen gut? Gibt es Auffälligkeiten oder gar Jungtiere? Auch die Fische und Säugetiere im Aquarium werden einer ersten Sichtkontrolle unterzogen. Nach der Kontrolle folgt die Reinigung des Geländes. Wer zu Hause ein Haustier versorgt, weiß, dass Hygiene das A und O bei der Tierhaltung ist – das gilt auch für die Tropenhalle, wenn auch in einem deutlich größeren Umfang.
Futterzubereitung und tierische Begegnungen
Nach einem erfolgreichen Rundgang geht es an die Futterzubereitung. Allein die Seekühe verputzen täglich bis zu 20 große Kisten voller Salat und Kohl. Beides wird frisch angeliefert, gesichtet und zubereitet. Damit die Tiere gesund bleiben, wird auf höchste Qualität geachtet – auch Menschen könnten den Salat essen. Doch Schulwitz hat dafür keine Zeit, denn der Job eines Tierpflegers ist intensiv: Fische, Vögel, Ameisen, Affen – sie alle benötigen spezielles Futter und haben Hunger. Die Futterausgabe bietet oft die Gelegenheit, ausgewählten Tieren näherzukommen und nach ihrem Wohlbefinden zu schauen. Während Faultiere meist keine Lust auf Kontakt haben, sind die Gelbschulteramazonen umso aufgeschlossener. Sie suchen die Nähe des Tierpflegers, der sie manchmal mit einer süßen Traube belohnt.