Whatsapp-Nachricht von Zoran: „Du kannst mich jederzeit anrufen! Ich bin seit vier Uhr wach!“ Stunden später sprüht er immer noch vor Energie. „Ich kann nicht einfach im Bett liegen, da bin ich eben aufgestanden.“ Zu unserem Treffen bringt Zoran ein Glas selbst gemachte Erdbeermarmelade mit. Sein Garten wirft kiloweise Früchte ab: Voriges Jahr hat er aus seinen Trauben 60 Liter Wein gekeltert. Im Café, in dem wir uns verabredet haben, sind alle Tische besetzt, aber Zoran organisiert beim Kellner ein freies Eckchen. „Ist das okay für dich?“, frage ich, denn ideal ist der Platz nicht. „Alles gut! Ich nehme immer das, was da ist. Wirklich immer! Es gibt viele Leute, die sagen: Wenn das oder das erst mal perfekt ist, dann fange ich an zu malen, dann fange ich an zu komponieren. Und dann wird nie etwas daraus. Leute warten auf Inspiration. Ich nicht. Ich lege einfach los.“ Ich habe das Gefühl, damit schon etwas sehr Wichtiges von Zoran verstanden zu haben, aber ich würde gern mehr von seiner Geschichte erfahren. Zoran Velinov wird 1957 in Nordmazedonien geboren, sein Vater ist Dorfschullehrer. Die Familie zieht deshalb mehrmals um, immer in kleine Dörfer. Schon als Junge begeistert sich Zoran für die Sterne und den Kosmos, und er hat seinen eigenen Zugang zu den Dingen: „Im Zeichenunterricht sollten wir draußen die Landschaft malen. Ich war der einzige, der sich in die Büsche gesetzt und die Wurzeln und Blätter gezeichnet hat.“ Als er sieben Jahre ist, schenkt ihm sein Vater ein Akkordeon. Zoran ist begeistert und spielt bereits am ersten Tag einfache Melodien nach dem Gehör.
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