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Ab zum Kinderzahnarzt! 

Hand aufs Herz oder auf den Mund? Wann warst du mit deinem Kind zuletzt bei der Zahnkontrolle? Dass regelmäßige Checks schon mit den ganz Kleinen nötig sind, was einen guten Kinderzahnarzt ausmacht und wie Kind und Eltern richtig putzen, verrät die Zahnärztin für Kinderzahnheilkunde Anna Katharina Kreienkamp im Interview.

Zahnärztin Anna Katharina Kreienkamp mit lustiger Biberfigur vor grüner Wand

Carolin Anselmann

31.10.2022

Lesezeit 2 Minuten

Wann bringt man sein Kind optimalerweise das erste Mal zum Kinderzahnarzt und tut es auch ein normaler Zahnarzt? 

Tatsächlich am besten schon ab dem ersten Zähnchen. Der Einstieg ist auch beim eigenen Hauszahnarzt zum Beispiel im Rahmen einer Kontrolluntersuchung der Eltern gut möglich, zu der man sein Baby einfach mitnimmt. In einer bunten Kinderzahnarztpraxis ist meist der kindgerechte Einstieg einfacher, Kinderzahnärzte haben sich durch Fortbildungen auf Kinder spezialisiert und viel Erfahrung mit den kleinen Patienten.

Was macht eine gute Kinderzahnärztin, einen guten Kinderzahnarzt aus?

Bei einem guten Kinderzahnarzt steht das Kind im Mittelpunkt. Manche Eltern sind im ersten Moment verdutzt, wenn sie zu Beginn nur im Hintergrund stehen. Aber zum Kind Kontakt aufnehmen, spielerisch aufs Kind eingehen, sich Zeit nehmen, das ist das A und O. Ich sage zum Beispiel: Mach mal den Mund weit auf wie ein Löwe! Ich zähle jetzt deine Zähne. Das Gespräch mit den Eltern kommt erst danach.

Ab wann übernehmen Krankenkassen Zahnkontrollen bei Kindern?

Von Anfang an sollten die Kleinen einmal pro Kalenderhalbjahr zum Check kommen. Ab sechs Monaten bis ins Vorschulalter geht es vor allem um Aufklärung und Beratung, die Zahnstellung, Kariesrisiken und das richtige Zähneputzen. Hat der Zahnwechsel begonnen, kann von sechs bis 18 Jahren zu den Kontrollen eine Individualprophylaxe gemacht werden. Dann färben wir Zähne an und geben weitere Putz- und Ernährungstipps. Bei Zahnschmerzen, Verfärbungen, Unfällen oder Unsicherheiten – zum Beispiel beim Zahnwechsel – sollte man natürlich nicht auf die nächste Kontrolle warten!    

Apropos Unfall: Mein Kind stürzt, ein paar Zähne sind blutig und locker – wie verhalte ich mich? Kann man die Zähne retten?

Bei einem Sturz sollte man auch mit einem Milchzahngebiss zur Kon-trolle kommen, um eine Fraktur auszuschließen. Ein durch einen Unfall ausgefallener Milchzahn wird nicht reimplantiert, bei einem bleibenden Zahn versucht man auf jeden Fall, ihn zu erhalten. Dabei ist es wichtig, ausgefallene Zähne oder auch Zahnfragmente einzusammeln und feucht zu halten. Beim Einsammeln immer an der Zahnkrone anfassen, nicht an der Wurzel! In der Apotheke gibt es Zahnrettungsboxen, aber es reicht auch ein kleiner sauberer Plastikbeutel mit Wasser oder Milch. Nur einen Zahn, der feucht gehalten wurde, kann man wieder einsetzen.

Wann braucht es eine Zahnspange?

Kinderzahnärzte kontrollieren auch immer die Zahnstellung. Bei sogenanntem „offenen Biss“ oder generellen Auffälligkeiten beim Zubeißen schickt der Kinderzahnarzt kleine Patienten zum Kieferorthopäden. Normalerweise greift man mit Zahnspangen erst ins bleibende Gebiss ein. Aber es gibt auch schon frühe Behandlungsmöglichkeiten im Vorschulalter. Bei Auffälligkeiten beim Schlucken oder der Zungenlage schicken wir Kinder übrigens auch zum Logopäden. Als Kinderzahnärztin und auch als Mama rate ich: Um dem allem vorzubeugen, sollte die Schnullerfee allerspätestens um den dritten Geburtstag herum kommen.

Was, wenn das Kind sich der Zahnhygiene verweigert?

Es gibt lustige Zahnputzlieder, Apps und ab drei Jahren darf man auch schon eine kleine elektrische Kinderzahnbürste zur Hand nehmen. Ich bin für das, was funktioniert. Nachputzen sollten die Eltern bis in die dritte oder vierte Klasse. Erst dann ist die Feinmotorik so ausgereift, um Kinder alleine ihre Zähne putzen zu lassen. Und es gilt in jedem Alter: am Ball bleiben, nicht aussetzen, weil das Kind nicht will. Zähneputzen gehört dazu wie das Anschnallen im Auto.

Das Gespräch führte Carolin Anselmann.

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