Wir wohnen tatsächlich aber sehr gerne hier – und nehmen euch mit auf einen kleinen Spaziergang durch einen Stadtteil voller Vielfalt und Lebendigkeit. Wir starten mittendrin – an der Ecke Kölner Straße/Ellerstraße. Das ist Oberbilk, wie es die meisten kennen – laut, ein bisschen chaotisch und lebendig. Grillrestaurants, Friseure und Gemüseläden wechseln sich mit üppig dekorierten Schaufenstern von Juwelieren ab. Wir genehmigen uns erst einmal einen Kaffee in der Genußstation, einem sehr besonderen kleinen Café. Hier gibt es nicht nur außerordentlich guten Kaffee in allen Variationen, sondern auch leckere vegane Schnecken mit Zimt, Schokolade oder Früchten. Alles ist hausgemacht. Der Kaffee kommt von der Rösterei Rosendahl in Ratingen und stammt aus komplett nachhaltiger und fairer Produktion. Dem Café angeschlossen ist der kleine Blumenladen von Dirk. Hier gibt es täglich (außer montags) wunderschöne Schnittblumen für jeden Anlass. Und auch wenn am Eingang steht, dass das Café über keine Kundentoilette verfügt: Für große und kleine Gäste gibt es ein kleines stilles Örtchen im Hausflur.
Sportbedarf gesichert
Direkt um die Ecke in der Heerstraße statten wir Düssel-Sport Helmreich einen Besuch ab. Wenn die Fußballschuhe der Kinder schon wieder zu klein geworden sind oder die Skischuhe langsam drücken ist man hier bestens beraten – im wahrsten Sinne des Wortes. Das unglaublich nette und professionelle Team kommt bei kleinen und großen Kunden so gut an, dass viele aus ganz NRW anreisen – und das, obwohl man die Parkplatzsituation in Oberbilk getrost als katastrophal bezeichnen kann. Wir laufen noch ein Stück weiter die Heerstraße entlang. Hier befindet sich der kleine Bioladen Ökoma mit Erzeugnissen aus der direkten Umgebung von Düsseldorf. Einkaufen bei landwirtschaftlichen Bio-Betrieben wie Bäckereien, Käsereien und Gemüsebauern – aber ohne mit dem Auto zum Hofladen fahren zu müssen! Hier können sich die Kinder in Ruhe ihr Lieblingsobst und -gemüse aussuchen.
Zeitreise in die Kindheit
Wir spazieren zurück über die belebte Kölner Straße Richtung Innenstadt und machen kurz Halt an einem Geschäft, in dem man sich in die eigene Kindheit zurückversetzt fühlt. Im „Kaufmann“ bietet Bettina Marx Spiele, Bastelzubehör und Schreibwaren an. Sie betreibt den Laden neben ihrem regulären Beruf – an drei Nachmittagen in der Woche. Gegründet wurde das Geschäft von ihrem Großvater und ist seitdem aus Oberbilk nicht wegzudenken. Wir überqueren den Oberbilker Markt und gönnen uns ein kleines Mittagessen am Foodtruck von Imbiss Beirut. Wir entscheiden uns für die vegetarische Vorspeisenplatte. An kleinen Tischen kann man beim Essen das rege Treiben Oberbilks ganz wunderbar beobachten und sich dabei leckere Falafel und Hummus schmecken lassen.
Raum für Bewegung
Jetzt wird es aber definitiv Zeit für einen ausgedehnteren Verdauungsspaziergang. Wir laufen über die Bogenstraße und biegen links in die Höhenstraße ab. Durch die kleinen engen Straßen spazieren wir Richtung Lessingplatz mit seinen schönen Altbauten. Umgeben von hohen Bäumen, bietet sich der große Spielplatz perfekt für eine kleine Pause und eine Runde Klettern an. Wer dem Trubel Oberbilks ganz entfliehen möchte, kann über die Volksgartenstraße und die Oberbilker Allee spazieren und in die Emmastraße abbiegen. Direkt beim Restaurant emmafisch laufen wir durch den kleinen Tunnel und sind nun mittendrin in der grünen Oase Oberbilks, dem Volksgarten. Der große Wasserspielplatz am Platz der Kinderrechte direkt um die Ecke ist nicht nur im Sommer einer der schönsten Spielplätze Düsseldorfs. Natürlich hat Oberbilk auch Seiten, die ganz und gar nicht schön sind. Obdachlosigkeit, achtlos entsorgter Müll, Kriminalität – all das ist auch Oberbilk. Aber ganz überwiegend ist Oberbilk ein liebens- und lebenswerter Stadtteil. Wer es noch nicht kennt, sollte auf alle Fälle bei Gelegenheit vorbeischauen!