Der Erziehungskritiker und Bildungsexperte Gerhard de Haan sagt, dass Lehrpläne zunächst radikal entrümpelt werden müssen. Des Weiteren spricht er von „Bildungslandschaften“. Das heißt Lerngelegenheiten werden durch verschiedene Institutionen geboten, wie die Feuerwehr. Die erklärt die chemischen Prozesse, die beim Löschen mit Schaum auftreten. In Finnland beispielsweise findet so ein Phänomen-Unterricht – quasi Projektunterricht – anstelle des klassischen Unterrichts statt. De Haan stellt sich 2045 eine Schule vor als Bildungscampus, an dem man sich trifft und austauscht. Die Lehrer:innen sind weniger Wissensvermittler:innen, sondern mehr Berater:innen, die den Kindern dabei helfen, ihre Richtung zu finden. Denn heute, so den Haan, hat sich die Welt dahin gewandelt, dass nicht mehr die Schule das Tor zur Welt ist, sondern die „Massenmedien – das Tor zur Welt“.
Erziehung zur Selbstständigkeit
Und wie können wir bei all der Zukunftsmusik die Kinder richtig begleiten? Unterstützung beim richtigen Umgang mit den Medien? Langfristig sicherlich. Ein Schulsystem, das darauf setzt, Schüler:innen zu mehr Selbstständigkeit zu erziehen – wie oben beschrieben –, profitiert auf jeden Fall von Kindern, die zu Hause lernen, Selbstständigkeit als eine Tugend zu sehen. Und da sind wir wieder bei dem Prinzip „Hilf mir, es selbst zu tun“ von Montessori. Früh übt sich!