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Viel mehr als nur Schule

Ob im Supermarkt, im Kino oder im Sportverein: Spannende Lernorte bieten die Möglichkeit, Wissen und Erfahrungen auf ganz neue Weise zu entdecken. Neugierig? Dann erfahrt in unserer Serie mehr über die besten Lernorte in Düsseldorf!

ein Mädchen mit gelber Mütze ist unterwegs auf einer Straße und dreht sich zum Betrachtenden um

Claudia Giesen

07.03.2025

Lesezeit 3 Minuten

Wenn sich etwas wie eine Konstante durch unser Leben zieht, dann ist es das Erwerben von Wissen und Fähigkeiten. Es beginnt, kaum dass wir auf der Welt sind. Wir lernen, an der Brust oder aus der Flasche zu trinken, das Köpfchen zu heben, unsere Eltern zu fixieren, zu greifen, zu krabbeln und zu sprechen – erst einzelne Wörter, dann ganze Sätze. Bis zum Schuleintritt ist das Lernen für uns ein aufregender Prozess, der ganz nebenbei geschieht. Wir lernen, während wir vormittags im Kindergarten sind, am Nachmittag mit Oma spielen, mit Papa durch den Wald laufen und auch beim Streit mit unseren Geschwistern. Angetrieben werden wir dabei von unserer eigenen Neugier und dem Wunsch nach Selbstständigkeit. Mit dem Schulbeginn ändert sich das – zumindest am Vormittag: Das Lernen wird fremdbestimmt, und andere entscheiden, was und wie wir zu lernen haben. Natürlich hat die Schule ihre Daseinsberechtigung – schließlich müssen wir lesen, schreiben und rechnen lernen. Doch über einen längeren Zeitraum stillzusitzen, sich zu konzentrieren und Gelerntes auf Abruf im Kopf zu behalten, ist für viele Kinder erst einmal eine große Herausforderung. Das vermittelte Wissen ist oft abstrakt – vom Spaß am Lernen mal ganz zu schweigen. Zum Glück gibt es noch andere Orte, an denen gelernt wird: sogenannte Lernorte. Hier können Kinder wieder so lernen, wie sie es vor der Schule gewohnt waren – selbstbestimmt, durch Beobachten, Anfassen, Zuhören und eigene Erfahrungen. Weil diese Orte ganz besonders wichtig sind und es in Düsseldorf eine Vielzahl spannender Lernorte gibt, widmen wir diesem Thema eine eigene Serie. In den nächsten Ausgaben stellen wir euch verschiedene Lernorte vor. Dabei möchten wir nicht nur klassische Bildungsstätten präsentieren, sondern auch Orte, die auf den ersten Blick gar nicht unbedingt wie ein Ort des Lernens wirken.

Einfach überall lernen

Ursprünglich verstehen wir unter Lernorten Orte, die Kindern die Möglichkeit bieten, verschiedene Themen und Fächer auch außerhalb des Klassenzimmers kennenzulernen. Sie werden oft im Klassenverbund besucht und ergänzen den Unterricht sinnvoll. Dazu zählen Naturkunde- und Freilichtmuseen, Tiergärten, historische Gedenkstätten und Schulgärten. Diese Lernorte verfügen in der Regel über ein pädagogisches Konzept, das den Kindern hilft, bereits behandeltes Wissen zu vertiefen oder erste Einblicke in ein neues Thema zu erhalten. Gleichzeitig können solche Orte ein eigenes Interesse an verschiedenen Fächern wecken und die Freude am Lernen steigern. Aber auch Orte, die keinen direkten Bezug zu schulischen Lerninhalten haben, können ein Lernort sein oder zu einem werden. Wichtig ist, dass sie Lernprozesse anregen oder soziale Kompetenzen fördern. Dazu zählen Abenteuerspielplätze, kreative Schulen, Musik- und Kunstschulen oder Tanz- und Schauspielkurse. Es geht hier nicht darum, aus einem Kind den nächsten Picasso oder Mozart zu machen – vielmehr fördern Malen, Musizieren, Tanzen oder Schauspielern kognitive Fähigkeiten, das räumliche Vorstellungsvermögen, Feinmotorik, Hand-Augen-Koordination und Konzentration. Auch Sportvereine sind bedeutende Lernorte: Kinder entdecken dort ihre Fähigkeiten, meistern Herausforderungen alleine oder im Team, überwinden Ängste und stärken ihr Selbstbewusstsein. Lernen bedeutet eben nicht nur Wissensvermittlung – sondern auch persönliche Entwicklung. Supermärkte, Kinos, Gehwege – können Orte, die eigentlich unserem Vergnügen, der Erholung oder dem Konsum dienen, ebenfalls Lernorte sein? Unbedingt! Entscheidend ist, dass sie neue Erfahrungen ermöglichen und den Alltag greifbar machen. Schon Albert Einstein sagte: „Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist Information.“ Der selbstständige Gang zum Bäcker oder in den Supermarkt kann für Kinder eine wertvolle Lernerfahrung sein. Im Kino können sie durch Filme historische Zusammenhänge besser verstehen oder Sprachen vertiefen. Dank neuer Technologien wie Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) werden selbst alltägliche Orte zu Lernorten. Mithilfe der vom WDR entwickelten App Stolpersteine NRW lassen sich beispielsweise die kleinen Gedenktafeln im Straßenpflaster digital erkunden. Sie erinnern an die Menschen, die zur Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert und ermordet wurden – und machen Geschichte auf neue Weise erfahrbar. Die Zukunft bietet noch viele weitere immersive Lernmöglichkeiten. Schon heute werden in der Erwachsenenbildung VR-Technologien genutzt, um komplexe Sachverhalte verständlicher zu machen. Wer weiß – vielleicht werden wir bald durch unsere Stadt spazieren und dabei mit einer AR-Brille Geschichte, Wissenschaft oder Sprachen interaktiv erleben? Was sicher ist: Lernen hört niemals auf – und es findet überall statt. Die erste Folge der Serie startet auf den nächsten beiden Seiten.

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