Warum ein Familienrat?
Kinder lernen, sich auszudrücken und Konflikte mit Worten zu lösen. Sie sammeln erste praktische Erfahrungen im respektvollen Meinungsaustausch und erleben gelebte Demokratie. Wenn offen darüber gesprochen wird, welche Aufgaben in einer Familie anfallen und wie die Aufteilung verhandelt wird, fühlen sich alle verantwortlich für das Funktionieren des Familienlebens.
Wie funktioniert der Familienrat?
Die Familie trifft sich einmal wöchentlich zu einer festgelegten Zeit. Bei plötzlich auftretenden Problemen kann der Familienrat auch außerplanmäßig einberufen werden. Alle Familienmitglieder sollten anwesend sein. Je nach Alter der Kinder sollte die Sitzung zwischen maximal 20 Minuten (bei Dreijährigen) und 40 Minuten (bei Schulkindern) dauern. Jedes Mitglied hat das Recht, ein Anliegen vorzubringen und gehört zu werden. Dabei ist es erlaubt, über alles zu sprechen: Wünsche, Pläne, Taschengeld, Klagen, Essen oder die Mithilfe im Haushalt. Ein Beispiel: Ein Kind fühlt sich beim Abendessen benachteiligt, weil häufiger die Lieblingsgerichte der Geschwister gekocht werden. Im Familienrat wird nach einer Lösung gesucht – und gefunden: Jedes Kind schreibt zwei Lieblingsgerichte auf. Bei drei Kindern ergibt sich so bereits der Speiseplan für eine Woche – und jedes Kind kommt auf seine Kosten.