Heute ist das Leben einfacher und die Eltern sind nicht mehr so auf die Hilfe ihrer Kinder angewiesen. Dennoch stellt sich für die meisten Eltern die Frage: Sollen meine Kinder im Haushalt helfen? Wenn ja, ab welchem Alter? Und welche Aufgaben kann ich meinen Kindern übertragen? Der 2019 verstorbene dänische Familientherapeut Jesper Juul schreibt in seinem Buch „Die kompetente Familie“, man solle seinen Kindern bis zum Alter von etwa 14 Jahren niemals Pflichten auferlegen. Was aber genau heißt das? Dass wir alles selbst erledigen sollen? Geht ja sowieso viel schneller und ordentlicher wird es obendrein auch noch. Nein. Vielmehr meint Jesper Juul, dass Kinder, die jünger sind als 13 bis 14 Jahre, noch nicht besonders weit in die Zukunft blicken können. Wenn sie sich also bereit erklären, einmal pro Woche etwas im Haushalt zu erledigen, denken sie nicht darüber nach, dass sie diese Aufgabe auch noch in einigen Wochen zu erledigen haben. Dies führt in den meisten Fällen zu Konflikten. Keine wiederkehrenden Pflichten zu haben, heißt aber nicht, dass Kinder nicht auch ihren Teil zum Haushalt beitragen können. Im Gegenteil, meint auch Alina Votruba von der Jugend- und Elternberatung (JEB) der Stadt Düsseldorf. „Wenn Kinder von Anfang an im Haushalt helfen, fördert dies das Selbstbewusstsein und die Sozialkompetenz. Sie machen dann die Erfahrung, etwas leisten zu können, nützlich zu sein sowie etwas zur Gemeinschaft der Familie beizutragen“, so die Diplom-Psychologin.
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