Gegenüber seinen Kunden besteht er deshalb auf Transparenz, um nicht unwissentlich Kriegsmaterial zu liefern, was überraschenderweise nicht zu einem Rückgang seiner Aufträge führt. Er vertieft sich in die Themen Krieg und Asyl, gründet eine Zeitschrift dazu, wird erster Geschäftsführer des Flüchtlingsrats NRW. Der Autodidakt arbeitet mehr als 30 Jahre als selbstständiger Journalist, lebt einige Jahre in Hamburg, und kehrt als Eine-Welt-Promotor nach Düsseldorf zurück. Als zu Beginn des Jahres 2003 der Irakkrieg bereits in der Luft liegt, überlegt Haverkamp mit Kollegen, ein Zeichen für Frieden und gewaltlose Konfliktlösung zu setzen. „Das habe ich aus meiner gewaltvollen Kindheit mitgenommen: Konflikte ohne Gewalt lösen!“ Viele Symbole fallen aus – zu christlich, zu links –, man einigt sich auf eine weiße Schleife, die weltweit auf große Resonanz stößt. Aus dieser eigentlich auf wenige Wochen angelegten Aktion entsteht der Verein „Weißes Friedensband“, der Jugendlichen Werkzeuge an die Hand geben soll, an sozialen und politischen Prozessen teilzuhaben. Im Moment eben online. Dafür hat Haverkamp seinen Seminarraum im Salzmannbau in Bilk kurzerhand zum Youtube-Filmstudio umfunktioniert. Übrigens: Die harten Themen, so Haverkamp, sind für ihn vor allem Aufhänger, um mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Ihnen eine Möglichkeit zu geben, bestimmte Bereiche ihres Lebens zu reflektieren und eine eigene Haltung dazu zu entwickeln. „Gerade arbeite ich zum Thema Tabakkinder und erzähle den Jugendlichen, wie hart Kinder auf den Tabakplantagen arbeiten müssen. Und wenn meine Zuhörer so richtig wütend sind, dann nutze ich diese Energie. Da habe ich noch kein Wort darüber verloren, dass Rauchen schädlich ist. Die wenigsten überlegen sich nämlich, was das mit Kindern macht: Die haben dann vor allem Angst um ihre rauchenden Eltern.“
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