Bevor Dominik van den Berg einem Interview-Termin zustimmt, will er mit seinem Arbeitgeber klären, ob das in Ordnung geht. Um keine Zeit zu verlieren, kümmert sich Dominik schon mal intern um die nötigen Formalitäten, und mir sagt er, an wen die Redaktion sich wenden soll. Diese erste Interaktion erzählt schon jede Menge über ihn und warum er der richtige Mann am richtigen Ort ist – aber ich greife vor. Dominik tritt, als er die Leitung der erlebnis- und abenteuerpädagogischen Einrichtung in Eller übernimmt, in große Fußstapfen. Vor ihm hat Thomas Strempel den ASP Eller 42 Jahre lang geprägt. Wie war das für Dominik? „Kein Problem. Ich habe von Anfang an gesagt, ich trete nicht in seine Fußstapfen, dafür sind die zu groß. Aber ich ziehe daneben meine eigene Spur.“ Thomas ist nach wie vor im Vorstand, und auch das sieht Dominik positiv: „Der Know-how-Verlust wäre enorm gewesen, wenn er sich völlig zurückgezogen hätte. Und sollte man mal unterschiedlicher Meinung sein, dann wird eben kommuniziert.“ So haben Dominik und sein Team das Öffnungskonzept angepasst und durch positives Wording für gute Akzeptanz gesorgt, obwohl die Idee erst kritisch gesehen wurde. „Früher gab es einmal im Monat einen ‚elternfreien‘ Tag. Dann kam Corona, und nur ganz wenige Menschen durften sich hier aufhalten. Das waren dann naturgemäß Kinder, und die Eltern gewöhnten sich daran, draußen zu bleiben. Inzwischen ist es die Norm, dass sich nur Kinder zwischen sechs und 14 Jahren auf dem Gelände aufhalten dürfen, aber es gibt Familientage, an denen auch die kleinen Geschwisterkinder und die Eltern mitkommen dürfen.“ Das Konzept wird gut angenommen, die Besucherzahlen bewegen sich um die 21 000 pro Jahr. „Davon machen etwa die Hälfte Gruppen aus dem Offenen Ganztag, Förderschulen, Kitas oder Wohngruppen aus. Man kann bei uns aber auch einen Kindergeburtstag oder ein Klassenfest feiern.“ Dominik wächst im Stadtteil auf und war schon früh ein „Stammkind“ mit eigener Bude. Wer regelmäßig kommt, hat nämlich Gelegenheit, sich ein eigenes kleines Haus zu bauen. Inzwischen stehen knapp 60 Buden auf dem Gelände, und Dominik erzählt, dass einige davon durch Brücken im ersten Stock verbunden werden sollen – „eine Art Galerie, mit Rutschen, eine richtige Bewegungslandschaft!“ Dominik macht seinen Zivildienst beim Forstamt, versucht sich an einer Ausbildung für Veranstaltungstechnik, die ihn aber an der Sinnhaftigkeit der Tätigkeit zweifeln lässt, studiert schließlich Soziale Arbeit. Die Abenteuerspielplätze lassen ihn nicht los. „Hier in Eller habe ich vor 20 Jahren ein Praktikum gemacht, in Garath war ich Honorarkraft, in Oberkassel und Mörsenbroich habe ich auch gearbeitet – ich glaube, ich habe alle Abenteuerspielplätze Düsseldorfs durch.“
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
YouTube immer entsperren? Passen Sie ihre Einstellungen an.