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Wiedereinstieg – oft nicht leicht gemacht

Nach der Elternzeit kehren viele wieder in ihren alten Job zurück, anderen nutzen die Pause, um sich komplett neu zu erfinden. Eine Herausforderung ist der Wiedereinstieg für alle jungen Familien. Wir liefern die besten Tipps, um allen den Übergang zu erleichtern. 

Vektor-Illustration, Frau und Business-Elemente

Carolin Anselmann

26.02.2024

Lesezeit 3 Minuten

Die Geburt eines oder mehrerer Kinder stellt das Leben auf den Kopf. Eltern malen sich meist schon mit dem Kinderwunsch aus, wie sie sich die Zeit mit Baby vorstellen. Aber auch die Zeit des Wiedereinstiegs will möglichst schon früh geplant sein. Zwar sind Chef-Sprüche wie „Bekommen Sie erstmal das Kind“ dabei nicht wirklich hilfreich, aber es kann schon etwas dran sein, zunächst im Familienleben anzukommen, bevor man weitreichende Entscheidungen zur Dauer der Elternzeit und zum für sich und die Familie richtigen Zeitpunkt des Wiedereinstiegs trifft. Und zwar idealerweise gemeinsam mit dem Partner.

Teamarbeit 

Ein gutes Team waren und sind Laura und Roman Gaida. „Wir haben uns schon, als wir uns Kinder gewünscht haben, zusammengesetzt, geredet und geplant: Wie wollen wir als Familie leben? Wie wollen wir die Aufgaben aufteilen?“, sagt Zwillingsmama Laura. „Im Job wird jedes Projekt und jeder Veränderungsprozess durchgeplant und jede noch so kleine Aufgabe im Team verteilt. Und die Familiengründung ist eben auch wie ein großer, gemeinsamer Job. Also zumindest wir haben das von Anfang an so gesehen. Man darf diese wichtige Phase im Leben nicht einfach so passieren lassen.“ Die Gaidas waren sich sicher: Die Eltern- und Familienzeit soll für Kinder und beide Eltern eine bereichernde Zeit sein. Sie haben daher sogar schon vorab Geld zur Seite gelegt. Und auch später sei es wichtig, am Ball zu bleiben und sich immer wieder aufs Neue Zeit zu nehmen fürs Familienmanagement und die eigenen Werte. Paare sollten sich schon mit dem gemeinsamen Kinderwunsch mit ihren Vorstellungen, Werten und Prioritäten auseinandersetzen: Wie wichtig ist mir Familie? Wie soll unser Familienleben aussehen? Wie wichtig ist mir mein Beruf? Am besten ergibt sich dann daraus ein gemeinsames Verständnis zur Dauer der Elternzeit, dem Zeitpunkt des Wiedereinstiegs und der möglichen Arbeitszeit beider Partner. Roman Gaida ist die gelebte „geteilte Elternschaft“ und die aktive Vaterschaft im Leben so wichtig, dass er nicht nur zwei Mal Elternzeit genommen, sondern sogar ein Buch dazu veröffentlicht hat.

Cover des Buches Working Dad

Buch-Empfehlung

Roman Gaida – Vater von Zwillingen und Top-Manager – zeigt, wie man Karriere und Familie verbinden kann, ohne sich selbst, die Partnerin, die Kinder oder den Job gänzlich zu vernachlässigen. Die Kunst dabei ist, die eigene Einstellung und individuelle Situation richtig zu durchdenken: Was sind jetzt die richtigen Karriereschritte? Was bedeutet Erfolg für mich? Was ist wichtig, was lediglich nice to have und wie finde ich den richtigen Arbeitgeber? Der Autor liefert dazu ein Set aus Hacks, Tools, Strategien und Quick Wins, um die doppelte Herausforderung, die Kinder und Karriere mit sich bringen, zu meistern.
Working Dad, Roman Gaida, Campus Verlag 2022, Euro 24

Kontakt halten

Laura Gaida ist nach zwei Jahren wieder in ihren Beruf zurückgekehrt. Sie ist sich sicher, dass für Frauen der Kontakt zum Arbeitgeber und dem Team in der Elternzeit und die Kommunikation klarer Pläne entscheidend für den erfolgreichen Wiedereinstieg sind. „Männer sind strukturierter, machen saubere Übergaben, Frauen fällt das bei längeren Abwesenheiten schwerer“, sagt die 37-Jährige. Daher sei wichtig: „Kontakt halten, den Rechner mitnehmen, Newsletter lesen, bei Unternehmensthemen auf dem Laufenden bleiben, in regelmäßigen Abständen das Team treffen, ein Teil des Arbeitslebens bleiben und einen Plan haben“, sagt sie rückblickend. Eltern werden und sein braucht erst einmal Zeit, aber eine monatelange Elternzeit kann man auch für Weiterbildungen wie eLearnings oder auch das Aneignen neuer Kenntnisse nutzen. Laura Gaida hat in der Elternzeit beispielsweise ihren Master in Wirtschaftspsychologie abgeschlossen. „Man darf beim Wiedereinstieg dann auch ruhig selbstbewusst sein, denn man hat sich auch ohne Studium viele neue Fähigkeiten angeeignet: Mamas und Papas können priorisieren, delegieren und sich stets auf neue Situationen einstellen, sind oft besonders motiviert und zeichnen sich durch Flexibilität und Resilienz aus.“

Familienmanagement

Will man wieder arbeiten, müssen Arbeits-, Betreuungszeiten und Verfügbarkeiten klar geregelt sein – im Job und zu Hause. Wer arbeitet wann und wie lange? Wie passen Arbeitszeiten und Betreuungszeiten zusammen? Wer bringt die Kinder in die Kita? Wer bleibt zu Hause, wenn der Nachwuchs krank ist? „Die meisten von uns haben als Kinder die klassische Rollenverteilung vorgelebt bekommen“, sagt Laura Gaida und ist sich sicher: „Geteilte Elternschaft macht mehr Arbeit, aber es lohnt sich für alle, alte Rollenbilder aufzubrechen.“ Wie bei vielen hat bei Laura die Geburt ihrer Zwillinge und die berufliche Auszeit auch alles auf den Kopf gestellt: Sie hat sich in der Zwischenzeit als Expertin für mentale Gesundheit, Resilienz und Achtsamkeit selbstständig gemacht.

Fünf Tipps zum Wiedereinstieg

Tipp 1 Frühzeitig planen, als Familie und mit dem Arbeitgeber

Tipp 2 Vorstellungen, Werte, Prioritäten bewusst machen

Tipp 3 Selbstbewusst den Kontakt zum Arbeitgeber halten

Tipp 4 Elternzeit für Weiterbildung/ Neuorientierung nutzen

Tipp 5 Die eigene Familie managen

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