„Ab welchem Alter das Kind Fahrrad fahren kann und will, hängt davon ab, wie Eltern es vorleben. Wird das Rad als ganz normales Mobilitätsmittel in den Alltag integriert? Wie viel Freude macht es den Eltern, mit dem Rad zu fahren? Meistens interessiert sich der Junge oder das Mädchen auch auf dem Spielplatz für ein Fahrrad. Das Interesse entwickelt sich.“ Das weiß Thomas Geisler, Redakteur beim pressedienst-fahrrad. Die ersten Mobilitätserfahrungen beginnen schon mit dem Bobbycar, denn hier üben Kinder das Lenken, dass ein Fahrzeug beschleunigt werden kann, und wie es sich bewegt. Später ist ein Laufrad hilfreich, weil Kinder hier das Gleichgewicht Schritt für Schritt lernen. Dabei geht es um das Ausbalancieren und Geradeausfahren.
Das erste Rad
Das Laufrad ist für Kids zwischen eineinhalb und zwei Jahren geeignet. Das „Pedalieren“ ist dann der letzte Schritt: „Die Füße verlassen den sicheren Boden. Und wer schon an das Laufrad gewöhnt ist, lernt das wirklich schnell“, so Thomas Geisler weiter. Das erste Fahrrad gibt es schon für Kinder ab circa drei Jahren. „Hier hat sich in den letzten zehn Jahren unglaublich viel auf dem Fahrradmarkt getan. Stützräder sind nicht sinnvoll, weil sie die Kinder zwar stabiler sitzen lassen, sie aber gleichzeitig das wichtige Balancieren verlernen.“ Auch der Rücktritt ist nicht mehr angezeigt; moderne Kinderräder arbeiten sofort mit der Handbremse. Wichtig ist auch das Gewicht: Kinderräder sind nicht mehr so schwer wie früher. Sie werden aus Alu hergestellt und wiegen wesentlich weniger. Beispiel: Das Rad eines achtjährigen Kindes, das 20 bis 25 Kilo wiegt, sollte ein Gewicht von sechs bis acht Kilo nicht überschreiten. „Ein Kind, das 15 Kilo wiegt, kann nicht ein zehn Kilo schweres Rad bewegen; das macht nur Frust. Die leichten Räder aber machen Spaß, weil auch kleinere Steigungen bewältigt werden können. Das stärkt das Selbstbewusstsein und motiviert die kleinen Radfahrer.“ Deshalb solltet ihr beim Kauf eines Fahrrades unbedingt auf das Gewicht achten. Und: Die Größe muss passen. Wer ein Rad kauft, das einige Jahre lang gefahren werden kann, entscheidet sich vielleicht für ein zu großes Modell. Dann aber ist es schwer, sich hinzustellen – und das wiederum sorgt für Unsicherheiten. „Ich halte viel davon, rechtzeitig ein Fahrrad zu tauschen. Denn letztlich geht es darum, dass die Jungs und Mädchen Spaß am sicheren Fahren haben.“ Schließlich ist ja das Ziel, dass die Kinder später eigenständig zum Freund, zur Musikschule oder zum Sport radeln können.