1. Wann geht es los mit dem Radfahren?
Meistens können es gerade die ganz Kleinen gar nicht abwarten, allein in die Pedalen zu treten und mit dem Fahrrad los zu düsen statt hinten im Kindersitz auf dem Elternfahrrad oder mit dem Kinderanhänger mitgenommen zu werden. Und tatsächlich müssen sie damit auch gar nicht so lange warten: Mit dem Radfahrenlernen starten sollten Kinder „idealerweise in einem Alter von circa anderthalb bis drei Jahren“, rät Klaus Helmke von der Radfahrschule des ADFC Düsseldorf.
2. Erstmal aufs Laufrad
Für die ersten Versuche auf zwei Rädern empfiehlt sich zunächst ein Laufrad, betont der Experte. „Hierauf können die Kleinen spielerisch erste Erfahrungen mit der Balance sammeln und das Lenkverhalten des Laufrades kennenlernen“, erklärt Helmke. Sind sie auf dem Laufrad einmal fit, können sie es dann auch mit dem Kinderrad probieren: „Abhängig von den bis hier erworbenen motorischen und sensorischen Fähigkeiten kann dann ab einem Alter von circa drei Jahren das Radfahren erlernt werden.“
3. Das richtige Fahrrad
Aber welches Rad ist das Richtige? „Grundsätzlich sollte das Rad nicht zu schwer und nur so groß sein, dass das Kind im Sitzen mit dem ausgestreckten Bein auf den Boden kommt“, führt unser Ansprechpartner aus. „Der Lenker muss aufrecht sitzend bedient werden können.“ Und auch auf die richtigen Bremsen sollte geachtet werden: „Das Rad sollte zwei Handbremsen für Vorder- und Hinterrad haben. Eine Rücktrittsbremse kann sinnvoll sein, wenn das Kind noch nicht ausreichend Kraft in den Händen für die Handbremsen aufbringen kann“, zählt Helmke auf.
4. Was noch zum Rad gehört
Um ganz sicher und vor allem sichtbar losradeln zu können, sind vorn und hinten Fahrradlampen, Reflektoren in den Radspeichen und insbesondere bei kleinen Kinderrädchen Fähnchen oder Wimpel wichtig, schildert der Rad-Experte. „Daneben ist auf rutschsichere Griffe und Pedalen und eine Nabenschaltung zu achten. Und eine Klingel ist hilfreich, damit Kinder auf sich aufmerksam machen können.“ Vorsicht mit Fahrradkörben: Das Gepäck darin darf nicht zu schwer sein oder hin- und herrutschen, weil dies das Fahrverhalten des Rades verändert und das Kind ablenkt. Außerordentlich gefährlich sind herunterhängende Bänder zum Beispiel von Rucksäcken.
5. Stützräder trügen
Von Stützrädern links und rechts vom HInterrad raten die Profis des ADFC Düsseldorf ab. „Sie bieten nur eine trügerische Sicherheit“, warnt Helmke. Außerdem lernen Kinder damit eine statische Gleichgewichtssituation des Fahrrads kennen, die später erst wieder abtrainiert werden muss, um dann das eigenständige, gleichgewichtige Radfahren lernen. Direkt mit letzterem anzufangen, spart also viel Lernzeit. „Wichtig ist, den Gleichgewichtssinn – wie schon auf dem Laufrad – weiter zu trainieren, um so ein gutes Körpergefühl zu entwickeln.“