Bevor wir uns auf den Weg machen, ein kleines Geständnis: Streng genommen wohnen wir gar nicht in Pempelfort, sondern in Golzheim. Die Klever Straße trennt die beiden Stadtteile voneinander und wir wohnen eben auf der „falschen“ Seite. Im Herzen aber sind wir Pempelforter. Hier ist jede Menge los und alles irgendwie vor der Haustür – alles bis auf die Parkplätze. Los geht es erst einmal Richtung Rhein – aber nicht auf direktem Weg. Wir laufen einmal über den südlichen Teil des Golzheimer Friedhofs. Wir entziffern die Namen auf den denkmalgeschützten Grabsteinen – viele wichtige Düsseldorfer Bürger fanden hier ihre letzte Ruhe – und denken an den Sommer. Wenn es anderswo unerträglich heiß ist, lässt es sich hier im Schatten des alten Baumbestands gut aushalten. Nun aber weiter zum Rheinpark. Auf dem kleinen Teil, der zu Pempelfort gehört, findet im Sommer das Open-Air-Kino statt und auch der Circus Roncalli stellt hier alle Jahre wieder sein Zelt auf. Der Biergarten „Three Little Birds“ an den Rheinterrassen bietet Bier, Wein, Snacks und traumhafte Sonnenuntergänge.
Durch die „grüne Lunge“ Düsseldorfs
Wir laufen stadteinwärts. Hinter dem Rheingärtchen, einer kleinen denkmalgeschützten Gartenanlage, bildet sich an sonnigen Tagen regelmäßig eine lange Schlange. Grund ist das kultige Fortunabüdchen. Hier werden aber nicht nur Siege gefeiert und Niederlagen betrauert: Von der langen Kaimauer hinter der Trinkhalle hat man einen erstklassigen Blick auf den Rhein. Noch ist es aber zu früh für eine Pause! Wir laufen weiter. Neben uns liegt das Tonhallenufer, an dem zwischen April und November einmal im Monat der Fischmarkt stattfindet. An der Tonhalle angekommen, machen wir kehrt. Parallel zum Rhein verläuft der Ehrenhof-Komplex mit dem NRW- Forum und dem Kunstpalast. Ins Museum zieht es uns heute aber nicht. Stattdessen biegen wir rechts ab in den Hofgarten, der auch als „Grüne Lunge“ der Stadt bezeichnet wird. Der Kletterspielplatz ist besonders für ältere Kinder spannend, während kleinere Kinder ein Stück weiter auf dem Spielplatz Inselstraße auf ihre Kosten kommen. Kurz eine Runde schaukeln, dann geht es auch schon weiter.
Ein bisschen Dorfidylle
Unser Ziel ist die Nordstraße. Im Viertel rund um die Einkaufsstraße finden wir alles, was wir brauchen – Supermärkte, Bioläden, Drogerien, Apotheken, Bäckereien und Blumenläden –
und noch vieles mehr. Neben vielen inhabergeführten Läden siedeln sich auf der Straße auch mehr und mehr Ketten an. Trotzdem herrscht hier ein kleines bisschen Dorfidylle und ein Blick in die Seitenstraße und Hinterhöfe lohnt sich. Meine persönlichen Highlights sind das Bistro à Midi mit leckerem Lunch und Kuchen, das roberta mit fairer und nachhaltiger Mode und die Tischdame am Dreieck mit Feinkost und jeder Menge Käse. Für die Kinder führt kein Weg am Spielschiff vorbei. Wenn die jungen Pempelforter:innen in dem gut sortierten Spielzeuggeschäft ihr Taschengeld auf den Kopf hauen, hilft das nette Personal stets geduldig beim Abzählen der Münzen.
Platz zum Spielen
Von der Nordstraße biegen wir ab in die Schwerinstraße. Vorbei am Manufattura, wo man Keramik selbst bemalen kann, geht es zur Mondschnuppe, einem Geschäft für Ballons, Jonglier- und Zauberartikel. Während die Kinder eine Runde auf dem alten, aber voll funktionierenden Schaukelautomaten reiten, suche ich uns einen Platz bei „Die Kaffee“. Die Pause haben wir uns wirklich verdient und hier schmeckt der Kaffee einfach am besten. Für die Kinder gibt es eine heiße, weiße Schokolade. Lange bleiben wir nicht, die Kinder möchten weiter zum Kolpingplatz. Garantiert treffen wir hier jemanden, den wir kennen – schließlich ist Markttag. Jeden Mittwoch und Freitag findet am Kolpingplatz ein Rheinischer Bauernmarkt mit regionalen Produkten statt. Und während die Kleinen schon den Spielplatz stürmen, hole ich noch schnell eine Tüte Äpfel. Dann setze ich mich in die Sonne und winke den Kindern zu, die mit ihren Freunden den Spielplatz erobern. Oh, wie schön ist Pempelfort!