Natürlich lassen wir die Kinder nicht ganz alleine und unbeaufsichtigt im Wasser toben, doch es ist einfach wichtig, früh mit dem Schwimmenlernen zu beginnen. Verschiedene Statistiken und der DLRG schlagen Alarm, weil sich immer weniger Kinder über Wasser halten können. Und Corona hat diesen Trend noch verstärkt. Also: Was tun? Wie und wo finde ich eine Schwimmschule? Was kann ich selbst tun?
Routine schafft Vertrauen
Wenn ein Kind ins Wasser fällt, geraten manche Eltern in Panik. Dadurch aber vermitteln sie ihrem Kind: Jetzt ist etwas ganz Schlimmes und Bedrohliches passiert. Dabei wäre es viel besser, gelassen zu reagieren. Das klappt nur, wenn ich meinem Kind vertrauen kann: „Schwimmenlernen ist essenziell. Es sollte zum Kinderleben dazugehören wie eine gute Schulbildung. Das Kind muss wissen, wie es sich sicher im Wasser bewegen kann.“ Das betont Heiko Maslo, Inhaber der Schwimmschule Maslo in Velbert. Die ersten Schritte dahin beginnen mit der Wassergewöhnung: Planschen in der Wanne und ein paar fröhliche Spritzer ins Gesicht machen Spaß und helfen, das Wasser als schönes Element wahrzunehmen. Auch Duschen zu können gehört dazu. „Ich kenne tatsächlich einige Vier- und Fünfjährige, die anfangen richtig Alarm zu machen, wenn sie sich duschen müssen. An den Füßen geht es noch, aber am Bauch oder im Gesicht ist es ganz vorbei.“ Diese Wassergewöhnung gehört dazu, wenn Kinder einen entspannten Umgang lernen sollen.
Mehr als 30 Grad
Deshalb empfiehlt Heiko Maslo, so früh wie möglich mit dem Babyschwimmen zu starten: „Nach der U3, also ungefähr zwölf Wochen nach der Geburt, können die Babys ins Wasser. Die Nabelschnur muss verheilt und die Kopfkontrolle vorhanden sein.“ Wer sich unsicher ist, kann auch den Kinderarzt fragen, ob das Baby fit fürs Wasser ist. Im Wasser lernen die Kleinen dann wiederum das Spritzen, Planschen und kleine Wellen kennen. Das können Eltern auch selbst im Schwimmbad üben. Achten sollten sie dabei aber auf eine richtig warme Wassertemperatur von über 30 Grad. Sonst fängt das Baby an zu frieren. In einer guten Schwimmschule beginnen die meist 45 Minuten mit einem gemeinsamen Lied und immer den gleichen Abläufen. „Ich bin überzeugt davon, dass das Baby durch diese Routine zusammen mit Mama oder Papa Sicherheit von Anfang an lernt.“
Atemreflex bis sechs Monate
Dazu gehört Maslos Meinung nach auch das Tauchen: Ein Baby hat sechs Monate lang einen Atemreflex. Das heißt: Sobald Wasser in sein Gesicht spritzt, hält es die Luft an. Dies können Eltern nutzen. Langsam geht das Gesicht bis zur Nase unter Wasser, dann bis zur Stirn, und auf einmal taucht das Baby unter, und Eltern ziehen es hervor und nehmen es fröhlich in den Arm. Nichts passiert! Keine Panik! Im Velberter Schwimmkurs tauchen Babys später durch einen kleinen Schwimmreifen oder auf Mama oder Papa zu. „Langsam, aber sicher lernt so das Baby ganz einfach, wie es sich im Wasser verhalten kann. Wenn es ins Wasser fällt, wird es nicht sofort Angst bekommen.“ Babytauchen wird nicht immer positiv gesehen. Kritiker halten nichts von dieser Methode oder stufen sie als gefährlich ein. Letztlich müssen Sie und das Baby sich wohlfühlen und ein gutes Gefühl haben bei demjenigen, der es gemeinsam mit ihnen behutsam macht. Gezwungen wird niemand, und Gruppenzwang sollte es wie immer sowieso nicht geben. Im Schwimmbad selbst das Baby tauchen, ist aber nicht ratsam, weil die Anleitung fehlt.