„Vor diesen Hintergrund geht es dem Kinderschutzbund darum, die Selbstwahrnehmung und das Selbstwertgefühl von Jugendlichen zu stärken und damit einen Beitrag zur Prävention von Mobbing, selbstverletzendem Verhalten und Depression zu leisten“, so Dr. med. Hauke Duckwitz, Kinder- und Jugendarzt und Vorsitzender des Kinderschutzbundes Düsseldorf. „Wir arbeiten mit über 40 Berater:innen beim Sorgentelefon der Nummer gegen Kummer, bei dem Kinder- und Jugendliche anonym und kostenfrei über ihre Probleme sprechen können. Am Samstag beraten hier ausschließlich Jugendliche. Wir kennen diese Themen aus den Beratungsgesprächen sehr gut und sind daher als Kinderschutzbund Düsseldorf Hauptkooperationspartner des mobilen Theaterstücks „Ich bin wie ich bin“.
Eine Botschaft gegen Bodyshaming
In dem Theaterstück setzt die junge Regisseurin Marlene Hildebrand eine Botschaft gegen die Forderungen aus Mode, Werbung und Fitnisshype. Das Klassenzimmerstück wurde eigens für Schüler:innen des achten bis zwölften Jahrgangs entwickelt. Die Macher:innen setzen mit dem, was dabei eine knappe Unterrichtsstunde lang an Dynamik, Auseinandersetzung, Neid, Ablehnung und Versöhnung auf der Bühne zu sehen ist, starke Impulse. Im Gegensatz zu „man sollte, müsste, könnte“, wollen wir am Ende zeigen, dass wir alle nicht frei sind von Idealen, aber wir den Umgang damit ändern können und liebevoller auf den eigenen und auf andere Körper schauen. Unser Körper ist mehr als nur Aussehen“, gibt Regisseurin Marlene Hildebrand einen kleinen Einblick von dem, was das Publikum erwartet.
Offenes Gespräch im Klassenverband
Im Anschluss an die jeweilige Aufführung stehen die Regisseurin, Spielerinnen und pädagogische Fachkräfte den jungen Menschen als Gesprächspartnerinnen zur Verfügung. „Wir hoffen, dass die Ansprache durch ein Theaterstück bei den Jugendlichen Kanäle öffnet, um sich selber besser wahrzunehmen und dann im Klassenverband auch offener und solidarischer über Themen wie bodyshaming, unperfekt sein und auch die damit verbundenen Gefühle wie Scham, Trauer, Wut oder Einsamkeit sprechen zu können“, erklärt Alexandra Haußmann, leitende Gesamtschuldirektorin der Hulda-Pankok-Gesamtschule, die als Kooperationsschule mit im Boot ist. Und sie ergänzt: „Für uns ist Schule mehr als nur Mathematik und Deutsch. Aus unser Erfahrung wissen wir wie sehr Jugendliche Themen wie Aussehen und Kleidung beschäftigen und wie sehr sie unter abfälligen Bemerkungen bis hin zum Mobbing leiden.“ Zielgruppe des Stücks sind 14- bis 18jährige Mädchen und Jungen, die in der Zeit der Pubertät mit Themen der Identitätsfindung beschäftigt sind. Ihre Akzeptanz in Peer-Gruppen stellen sie dabei oft über die eigene Akzeptanz. Deshalb richten wir das Angebot bewusst an diverse Gruppen, damit die Jugendlichen IN und MIT einer Gruppe abseits von Influencer:innen auf Instagram etc. gemeinsam neue Erfahrungen sammeln und ihr Selbstbewusstsein stärken können.