Wer den Hashtag #KINDERstören liest, fühlt sich zunächst abgeschreckt: Wer sagt, denn sowas? Kinder stören doch nicht! Am Sonntag taten sie es aber tatsächlich und zwar aus gutem Grund: Gemeinsam mit Comedienne Carolin Kebekus übernahmen sie das Programm zur Primetime auf ARD und erreichten so viele deutsche Wohnzimmer. Kinder beratschlagten über die Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz im Frühstücksfernsehen und über Kindersicherheit im Netz in der Tagesschau. Auch der erwartete Tatort wurde von Kindern bespielt und hier ging es um Mobbing-Opfer und die Rolle der Erwachsenen. Kinder „störten“ das Programm um vor Augen zu führen, was niemand sehen möchte: Kinder stören in einer Welt, in der Erwachsene mit ihren Interessen immer im Mittelpunkt stehen und sollten eine größere Lobby bekommen, damit sie mit ihren Rechten gehört werden.
Kinderrechte in Deutschland
Auf der Seite der ARD gibt es über das Programm von Sonntag hinaus eine Vielzahl von Programminhalten, die sich mit Themen wie Kinderarmut in Deutschland, Gewalt gegen Kinder oder Klimagerechtigkeit befassen. Viele Einzelschicksale zeigen anschaulich, wie eine Kindheit auch aussehen kann, wenn das Geld für die Klassenfahrt fehlt, zu wenig in Schulen investiert wird oder Kinder ihre Eltern verklagen müssen, um sich selber aus einer gefährlichen Situation zu retten. Eine gute Gelegenheit um mit den eigenen Kindern über das Thema ins Gespräch zu kommen und auch mit anderen Erwachsenen.
UNICEF Deutschland
Die unangekündigte Unterbrechung des ARD-Fernsehprogramms unterstützt ein zentrales Ziel von UNICEF Deutschland – Aufmerksamkeit auf die Anliegen und Wünsche von Kindern und Jugendlichen zu richten. „Wenn #KINDERstören, muss das ein Warnsignal für den Zustand unserer Gesellschaft sein. Es geht den Kindern und uns allen besser, wenn wir Kinder, ihre Situation und ihre Anliegen in den Mittelpunkt rücken. Das funktioniert am besten, wenn wir ihnen zuhören – wie bei dieser starken ARD-Aktion mit Carolin Kebekus“, sagt Christian Schneider, Geschäftsführer UNICEF Deutschland. „Erwachsene, die in unserer Gesellschaft und in der Politik für junge Menschen Entscheidungen treffen, müssen genau wissen, was diese bewegt. 35 Jahre nach Inkrafttreten der Kinderrechtskonvention braucht es Aktionen wie diese, um Deutschland zu einem besseren Land für jedes Kind zu machen.“