Bis vor kurzem fand die Sprechstunde in separaten Räumen ein paar Häuser weiter auf der Kronenstraße statt. Jetzt ist das präventive Angebot für besorgte Eltern, deren Säuglinge oder Kleinkinder Probleme mit Schlafen, Schreien, Essen oder Spielen haben, wieder unter einem Dach mit dem gesamten Angebot der Kinderschutzambulanz. Leiterin Dr. Gabriele Komesker: „Mit der räumlichen Einbindung können wir uns noch besser und schneller untereinander austauschen, unsere Angebote enger verzahnen. Zudem können wir so unsere Erfahrungen und das Wissen aus dem Babybereich gezielter für unsere Diagnostik in allen Bereichen verwenden. Insgesamt also eine gute Entscheidung für unsere Arbeit und für unser Team. Vor allem aber für die von uns betreuten Babys, Kinder und ihre Familien.“
Sterntaler Düsseldorf e. V. ist Schirmherrin
Judith Gurtoviy, stellvertretende Leiterin der Abteilung Familienförderung und Leiterin des zugehörigen Sachgebiets Frühe Hilfen und Familienbildung des Amtes für Soziales und Jugend der Stadt Düsseldorf und Vertreterinnen der Sterntaler Düsseldorf e. V. betont: „Wir freuen uns über dieses präventive Angebot in den Frühen Hilfen, das Eltern frühzeitig Sicherheit und Unterstützung im Umgang mit ihren Neugeborenen ermöglicht. Wir wünschen der Kleinkindsprechstunde einen guten Start in den neu gestalteten Räumlichkeiten.“ Sterntaler Düsseldorf e. V. ist Schirmherrin der Baby- und Kleinkindsprechstunde. Seit 2005 unterstützt die Stiftung das Angebot der Kinderschutzambulanz – neben einer jährlichen fünfstelligen Spendensumme haben die Sterntaler aktuell die Kosten für die Weiterbildung des Sprechstunden-Teams sowie für die Ausstattung des Raumes übernommen.
Angebot richtet sich an Eltern von Kindern von null bis vier Jahren
Das Team der Baby- und Kleinkindsprechstunde von Gabriele Komesker, Jennifer König und Elke Wolter setzt den Schwerpunkt auf Beobachtung, im aktiven Spiel mit dem Kind und per Video. Um dann mit den Eltern Lösungsansätze zu formulieren. So kann zum Beispiel geklärt werden, warum ein Kleinkind regelmäßig mit lang anhaltendem Schreien auf seine Eltern reagiert. Eine Beratung kann nur wenige Sitzungen dauern oder sich über einen längeren Zeitraum erstrecken. Neben der präventiven Arbeit werden auch Traumatisierungen durch (lebens-)bedrohliche Ereignisse rund um die Geburt therapiert oder auch Lebensereignisse der Eltern bearbeitet – sofern sie sich negativ auf die Entwicklung der Eltern-Kind-Beziehung auswirken. Die Angebote richten sich an Eltern von Kindern im Alter von null bis vier Jahren. Als Teil der „Frühen Hilfen“ kann die KSA das Angebot zu einem kleinen Teil über die Krankenkassen finanzieren; für den großen Rest aber ist sie auf Spenden angewiesen.
Wenn die Nerven blank liegen
Seit zwanzig Jahren bietet die Kinderschutzambulanz am EVK die Babysprechstunde an. Ist eine körperliche Ursache ausgeschlossen, kann ein Kinderarzt in die Babysprechstunde überweisen. „Viele Eltern machen die Erfahrung, dass ihr Baby oder Kind sie beispielsweise nachts nicht schlafen lässt oder dass es das Essen ausspuckt,“ erläutert Gabriele Komesker, „aber manche Eltern sind durch die Elternschaft mit so großen Problemen belastet, dass ihre Nerven blank liegen. Hier wollen wir gezielt helfen.“ Nach einer gründlichen Diagnostik bietet die Ärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie und ihr Team Hilfe in Form von Beratung oder von Eltern-Säuglings-Therapie.