Als ich nach dem letzten Geburtstag meiner Tochter aufräumte, bekam ich plötzlich ein sehr schlechtes Gewissen: Wo es mir sonst so wichtig ist, wenn möglich Müll zu vermeiden, bin ich auch dieses Mal wieder voll in die Konsumfalle getappt. Nachdem sich das Kind endlich entschieden hatte, ob es nun eine Pferde- oder Piratenparty sein soll, war nicht mehr viel Zeit und so war die naheliegende Option der Onlinehandel. Schnell alles, was gebraucht wird, bestellt und schon lag es pünktlich zur Party bereit – einfach praktisch! Ich muss auch keinem Elternteil erklären, dass es komfortabel ist, zwischen Kuchen und Pizza nicht nochmal alle Teller abspülen zu müssen, sondern „ausnahmsweise mal“ auf diese nützlichen beschichteten Papierteller zurückzugreifen. Und sind wir mal ehrlich: Manchmal ist Papi oder Mutti, der/die sich zwischen Joballtag, Haushalt und Kinderchaos noch einen kreativen und unvergesslichen Geburtstag für die lieben Kleinen aus den Fingern saugt und sich einen Nachmittag mit einer wild gewordenen Horde um die Ohren schlägt auch nicht der/die erste Kandidat:in, um sich in dem Augenblick auch noch über die Rettung unseres Planeten Gedanken zu machen. Dann ist es ab und an auch völlig okay, mal Fünfe grade sein zu lassen und sich an dem einen Tag im Jahr als Klimasünder zu betätigen.
Wie ein nachhaltiger Kindergeburtstag funktioniert
Wenn ihr aber wie ich seid und merkt, dass es eigentlich Mist ist, dass wir eine bessere Zukunft für unsere Kinder wollen und vielleicht auch an Tagen mit Kinderpartys als gutes Beispiel vorangehen, dann gibt es dafür zahlreiche Möglichkeiten. Dann kann es eine Party geben, die nicht nur mit weniger Müll auskommt und trotzdem alles hat, was zu einer guten Geburtstagsparty gehört, sondern auch nachhaltig ist und Spaß macht. Die erste Devise dabei lautet: Weniger ist mehr! Denn die Mottopartys, die in manch einem Düsseldorfer Haushalt heute gefeiert werden, haben weniger damit zu tun, was das Kind glücklich macht, sondern sind häufig nur eine Weiterentwicklung eines Perfektionswahns des organisierenden Erwachsenen. Häufig ist der normale Schokokuchen mit Streuseln bei den Kids viel beliebter als eine Mottotorte mit klebrigem Fondant und für das Geburtstagskind viel entspanner, zu Hause am Tisch mit den Freunden zu sitzen, statt in einem Indoor-Spielplatz mit einer Geräuschkulisse von 300 weiteren Kindern. Häufig ist eine klassische Geburtstagsparty mit Topfschlagen und Brezelschnappen, so wie wir sie noch aus unserer Kindheit kennen, genau das Format, das alle zufriedenstellt. Das ist dann nicht nur günstiger als irgendeine Eventlocation, sondern es bietet auch Gästen, die bisher nicht bei euch zu Besuch waren die Gelegenheit, euer Zuhause kennenzulernen.
Wo wir feiern können
Aber wie bei so vielen Dingen ist es auch bei Kindergeburtstagen so, dass jede Familie ihren eigenen Weg finden muss. Wenn Eltern nicht den Nerv darauf haben, die ganze Horde zu Hause zu haben, es ihnen nicht liegt, den Animateur für sieben Sechsjährige zu spielen, oder das Kind andere Wünsche hat, dann ist es in jedem Fall besser, die eigenen vier Wände zu verlassen und sich Hilfe bei einem Profi zu suchen. In Düsseldorf und Umgebung gibt es zahlreiche tolle Möglichkeiten, einen nachhaltigen Kindergeburtstag zu feiern. Als erstes solltet ihr dabei darauf achten, dass der Ort für alle gut erreichbar ist. Nicht nachhaltig ist es, wenn sich acht Autos auf einen längeren Weg begeben müssen, der im schlechtesten Fall vier Mal zum Bringen und Abholen zurückgelegt werden muss. Die Devise für den nachhaltigen Kindergeburtstag sollte also lauten: Je näher, umso besser! Und wenn es doch mal etwas weiter sein sollte, sind öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrgemeinschaften das Mittel der Wahl. Vielleicht startet ihr den Geburtstag aber auch zu Hause und macht euch von dort mit der Geburtstagsgemeinschaft gemeinsam auf den Weg.