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Anders als erwartet: Kinder mit Trisomie 21

Down-Syndrom oder Trisomie 21 ist eine Chromosomenstörung, die etwa bei  einem von 800 Kindern auftritt. Die wichtigsten Fakten findest du hier – und viele Erfahrungsberichte von betroffenen Eltern.

Porträt eines Kleinkindes mit Down-Syndrom, das auf einem Bett sitzt

Pia Arras-Pretzler

22.02.2024

Lesezeit 2 Minuten

Bei Trisomie 21 beziehungsweise dem Down-Syndrom werden Babys mit 47 statt 46 Chromosomen geboren. Typischerweise ist es das Chromosom 21, das dreimal statt nur zweimal angelegt ist – daher der Name. Die Diagnose Down-Syndrom während der Schwangerschaft oder nach der Geburt stellt natürlich erst einmal alles auf den Kopf – ein Schock, der verarbeitet werden will. Aber fangen wir von vorn an: Bis in die 1960er-Jahre wusste man nicht, welche Umstände zu der Krankheit führen, die übrigens gar keine Krankheit ist, sondern eine Besonderheit im Chromosomensatz. Sie wurde deshalb zunächst anhand äußerlicher Merkmale beschrieben, etwa vom englischen Arzt John Langdon Down, auf den der Begriff Down-Syndrom zurückgeht. „Trisomie“ ist weniger bekannt, aber präziser – einem Kind mit Extra-Chromosom sieht man diesen Umstand nicht immer an. Down-Syndrom reduziert es also auf körperliche Merkmale, die es vielleicht gar nicht hat.

Schnell mal testen?

Seit Juli 2022 zahlen die gesetzlichen Krankenkassen in der Schwangerschaft einfach durchzuführende Bluttests (NIPT – nicht invasiver Pränataltest), die genetisch bedingte Krankheiten ausschließen sollen. Wer einen solchen Test angeboten bekommt und sich dafür entscheidet, will meist einfach nur auf Nummer sicher gehen. Eine 99-prozentige Sicherheit ist auch, was die Tests versprechen – in 100 Fällen soll es also nur zu einer falschen Aussage kommen. Das würden kritische Stimmen so nicht unterschreiben. Der Abschlussbericht des Instituts für Wirtschaftlichkeit und Qualität im Gesundheitswesen bescheinigt den Tests eine „unsichere“ Aussagekraft. Gerade bei jungen Frauen schlage der Test in einem von drei Fällen zu Unrecht an – und bringe Eltern in Not. Die Lebenshilfe sieht in der Finanzierung eines derart unsicheren Verfahrens eine Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung – von denen die allermeisten ein glückliches Leben führen.

Hilfe und Beratung

Für persönliche Kontakte und Informationen kleeblatt-duesseldorf.de

Wichtig, um sein Kind schulisch auf einen guten Weg zu bringen inklusion-duesseldorf.de

Beratungsstelle für Inklusionsfragen mittendrin-koeln.de

Down-Ambulanz in Velbert: Umfassende Infos für verschiedenste Fragestellungen helios-gesundheit.de

Exzellent gemachtes Heft, sollten eigentlich alle Eltern mit der Diagnose in die Hand gedrückt bekommen vonmutterzumutter.de

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Gut informiert und begleitet

Ein kleiner Piks, ein sicheres Ergebnis – so einfach scheint es also nicht zu sein. Deshalb ist es unumgänglich, sich vorher zu fragen: Was würde ich mit einem positiven Ergebnis machen? Die Wahrscheinlichkeit ist ja nicht so gering, sich aufgrund des Ergebnisses gegen ein völlig gesundes Kind zu entscheiden. Wichtig zu wissen: Ein positiver NIPT gibt zunächst nur ein Risiko für ein verändertes Erbgut des Kindes an. Gewissheit bringen invasive Testverfahren wie etwa eine Fruchtwasserpunktion (Amniozentese), die aber mit Risiken für das ungeborene Kind einhergehen. Es wäre unverantwortlich, an dieser Stelle nun mit Ratschlägen um die Ecke zu kommen, dazu ist die Thematik zu komplex. Nur so viel ist sicher: Auch wenn NIPTs einfach durchzuführen und für Kind und Mutter völlig ungefährlich sind, sollten sie auf keinen Fall ohne eingehende vorherige Information und Beratung und Begleitung danach durchgeführt werden.

Gute Beispiele

Und was tun, wenn klar ist, dass ich ein Trisomie-Kind erwarte oder geboren habe? Betroffene Eltern berichten, dass ihnen der Kontakt zu anderen Eltern geholfen hat, sich auf die Situation einzustellen. Dafür gibt es in Düsseldorf zum Beispiel die Selbsthilfegruppe Kleeblatt, die Ansprechpartner:innen vermittelt. Manche Eltern brauchen nüchterne, klare Informationen, andere suchen nach Unterstützung, Zuspruch und konkreten Vorbildern. Und viele googeln natürlich erst einmal. Sich im Netz umzutun kann sich nach Selbstermächtigung anfühlen und zu nützlichen Seiten führen. Allerdings steckt das Netz auch voller veralteter Informationen über Trisomie und das Leben mit Down-Kindern, da sich in diesem Bereich in den letzten Jahren viel getan hat. 

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