Sofort zum Augenarzt
Bei sichtbaren Auffälligkeiten wie Augenzittern, trüben Stellen im Auge, grau-weißlichen Pupillen, großen lichtscheuen Augen, Schielen, Hängelidern, die die Pupillen verdecken, und Verletzungen sollten Eltern ihr Kind sofort einem Augenarzt oder -ärztin vorstellen. Kinder aus Familien, in denen Augenkrankheiten auftreten, sollten mit sechs bis zwölf Monaten zur augenärztlich-orthoptischen Vorsorge, alle anderen im Alter von zweieinhalb bis dreieinhalb Jahren.
Plus oder Minus?
Plusgläser sind in der Mitte dicker als am Rand, lassen das Auge größer erscheinen und korrigieren die kindliche Übersichtigkeit, die häufig falsch auch als Weitsichtigkeit bezeichnet wird. Minusgläser sind in der Mitte dünner als am Rand, lassen das Auge kleiner erscheinen und korrigieren die Kurzsichtigkeit, bei der Kinder in der Ferne unscharf sehen. Häufig kommt noch eine sogenannte Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) dazu, deren Ausgleich ebenfalls in die Gläser eingearbeitet wird.
Moderne Messung
Um den Grad der Fehlsichtigkeit zu ermitteln, lässt die Augenärztin Tropfen ins Auge des Kindes einträufeln, die den Augenmuskel entspannen. Anschließend muss das Kind sich vor ein Gerät setzen, in dem es einen Punkt oder ein Licht sieht und dies fixieren soll. Auf diese Weise entfallen die Fragen, ob das Kind mit bestimmten Gläsern besser oder schlechter sieht – insbesondere kleine Kinder sind damit noch überfordert. Mit dem Gerät kann die genaue Sehkraft des Kindes vermessen werden. Die Wirkung der (ungefährlichen) Augentropfen lässt nach einiger Zeit nach.