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Freies Grenzentesten

Klettermax, Kletteraffe ... Viele Kinder lieben es zu klettern. Erst vom Boden auf das Sofa, später barfuß die Rutsche empor. Sprossenbögen und -dreiecke aus Holz haben ihren Einzug ins Kinderzimmer gefunden und als Eltern steht man häufig mit ausgestreckten Armen daneben, stets bereit für den drohenden Fall.

ein Mädchen klettert in einer Boulderhalle

Natalie McKeever

22.08.2024

Lesezeit 2 Minuten

Die kindliche Freude am Klettern bleibt manchen bis ins Erwachsenenalter erhalten. Dass Sportklettern längst keine Randsportart mehr ist, hat spätestens die Einführung dieser Disziplin bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio gezeigt. Mittlerweile gibt es deutschlandweit in den meisten großen und mittelgroßen Städten eine Boulderhalle und seit einigen Jahren ist dieser Sport sogar in einer Bundesliga organisiert. 

Strategie ist gefragt

Wer sich noch nicht gut mit Bouldern auskennt, sieht zunächst eine circa vier Meter hohe, teils geneigte Wand mit unterschiedlich großen Griffen und Tritten, die sich deutlich von der eher bekannteren, klassischen Kletterwand unterscheidet. Weichmatten am Boden federn Sprünge und Stürze ab, denn Bouldern funktioniert ohne Gurt und Sicherungsseil. Höhe ist bei dieser Sportart allerdings nicht entscheidend, denn beim Bouldern geht es um Strategie. Fast wie eine Art Rätsel, muss die Wand entlang einer farblich markierten Route erklommen werden. Die Herausforderung für die Kletterer besteht darin, zu bestimmen, mit welchem Handgriff ein Boulder gefasst werden muss. Wie setzt man den Fuß auf den nächsten Tritt, welche Körperhaltung und Bewegung ist gefragt? Diese Feinheiten machen den Unterschied. Wer zum Beispiel statt mit dem Mittelfuß mit der Fußspitze auf dem Tritt steht, hat mehr Bewegungsfreiheit und kann so besser klettern.

Kinder klettern instinktiv

In den Kinderbereichen einer Kletterhalle sind die Wände zwar auch schon mit verschiedensten Griffen und Routen versehen, die Schwierigkeitslevel aber selbstverständlich an die kleinen Kletterer angepasst. Eine Einweisung bezüglich richtiger Klettertechnik, wie am langen Arm klettern oder aus den Beinen drücken, gibt es für Kinder und Eltern nicht. „Kinder machen das ganz intuitiv“, sagt Stefanie Krasel aus der Einstein-Boulderhalle in Düsseldorf. Sie habe schon oft die Erfahrung gemacht, dass Kinder direkt auf die Wand zurennen und, zum Erstaunen der Eltern, einfach hochklettern. Es seien natürliche Bewegungen und durch den weichen Boden trauen sie sich eher ein Stückchen höher als auf dem Spielplatz. Stefanie Krasel beobachtet immer wieder, dass Kinder instinktiv nur in die Höhe klettern, von der sie sich selbst noch einen Sprung zurück auf den Boden zutrauen. Stehen sie weiter oben an der Wand, klettern sie erst ein Stück zurück und springen dann automatisch mit angezogenen Knien hinunter. Dabei geht es ums Grenzentesten. Was traue ich mir selbst zu? Für einige Eltern sei es sicherlich eine Herausforderung, ihrem Kind dabei nur zuzuschauen und es einfach ausprobieren zu lassen. Umso größer sei am Ende aber der Stolz auf beiden Seiten. 

Spielerisch effektiv 

Bouldern eignet sich besonders gut, wenn man sein Kind an eine neue Sportart heranführen möchte, ohne gleich einem Verein beizutreten. Wer das erste Mal oder nur unregelmäßig klettern möchte, kann Tages- oder Zehnerkarten buchen, die Ausstattung ist simpel. Geklettert wird in eng anliegenden Kletterschuhen, die man am Empfang ausleihen kann, mit Socken mit fester Gummisohle oder Turnschläppchen. Schon geht’s los. Beim Bouldern werden sämtliche Muskelgruppen trainiert, es fördert die Balance, Koordination und den Orientierungssinn. Wenn sich ein Kind an einer Boulder-Route versucht, wird es außerdem schnell feststellen, dass manche Wege einen kreativen Lösungsansatz fordern und der vierte, fünfte oder sechste Versuch neben dem Körperlichen auch die eigene Frustrationstoleranz trainiert. Die Boulder-Bundesliga beweist im Übrigen, dass sich diese Sportart wunderbar als gemeinsame Aktivität für die ganze Familie eignet, denn das Mindestalter für die Teilnahme in Deutschland liegt bei sieben Jahren. Und wer nicht länger mit ausgestreckten Armen neben seinem Kletteräffchen stehen möchte, kann es zu einem regelmäßigen Kurs anmelden, um dem Bewegungsdrang freien Lauf zu lassen. Die Einstein-Boulderhalle bietet Kurse ab drei Jahren an.

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