Viele nutzen die Zeit zum Heilfasten, andere verzichten ganz gezielt auf eine Sache wie Fleisch oder Alkohol. Auch wenn das traditionelle Fasten grundsätzlich nicht für Kinder geeignet ist, können wir die Zeit auch als Familie nutzen, um bewusst etwas kürzer zu treten. Gerade mit Kindern ab dem Vorschulalter bietet es sich an, das Thema Fasten offen zu besprechen und darüber zu reden, wozu der Verzicht gut sein kann.
Süßigkeiten fasten
Nach der Weihnachtszeit haben wir zwar unseren Süßigkeitenkonsum extrem heruntergefahren, doch gerade in den letzten Tagen und Wochen hat er wieder alle vernünftigen Grenzen überschritten. Süßes zu fasten ist dabei eine gute Möglichkeit, hier wieder zu einem gesunden Maß zurückzukehren. Wenn wir erst einmal damit angefangen haben, fällt uns auf, wieviel Zucker in unserem Alltag normal ist und wir haben die Gelegenheit, gesunden Alternativen eine Chance zu geben, die häufig mindestens genauso lecker sind.
Konsum fasten
Wie wäre es denn, bis Ostern keine neuen Anziehsachen, Spielzeuge oder andere Konsumartikel zu kaufen? Vieles, was wir mal so nebenbei besorgen, brauchen wir eigentlich nicht und welche Zeit wäre besser geeignet, das gemeinsam mit unseren Kindern herauszufinden, als in der Zeit, in der die Natur erwacht und wir uns wieder an ihr erfreuen können?
Medien fasten
Wenn nicht ständig der Fernseher oder die Musik läuft, haben wir die Chance, in die Stille zu horchen und Raum für unsere eigenen Geschichten zu schaffen. Vielleicht muss der Fernseher ja nicht gleich bis Ostern aus bleiben. Wie wäre es mit einem gemeinsamen Wohnzimmerkino am Wochenende?
Müll fasten
Wenn wir die Süßigkeiten und die Konsumartikel weglassen, haben wir schon eine ganze Menge unnützen Müll eingespart. Aber wir können die Zeit auch nutzen, um im Supermarkt einmal gemeinsam ganz bewusst hinzuschauen. Muss es der Paprika-Mix in der Verpackung sein? Oder mögen wir die roten eh am liebsten und stellen sie uns einzeln zusammen?
Schimpfen fasten
Das geht an uns Eltern: Eigentlich wollen wir es nie, aber im Alltag scheint es das ein oder andere Mal einfach unvermeidlich, dass wir als Eltern schimpfen. Doch nicht jede Situation erfordert es wirklich, dass wir die Stimme erheben und böse schauen. Manchmal reicht auch eine simple Erklärung oder wir lassen es einmal gut sein und atmen bei einem Tee tief durch, anstatt uns in einen Streit mit den Kleinen zu begeben.
Autofahren fasten
Ob wir wirklich bis Ostern auf das Auto verzichten können, hängt ganz stark von unserem Alltag ab und welche Strecken wir tagtäglich zurücklegen müssen. Wenn es aber auch nicht immer ganz gelingt, ist es doch ein guter Zeitpunkt, sich zu fragen, wann es im Alltag möglich wäre auf das Rad oder öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.
Achtsam durch die Fastenzeit
Unabhängig davon wie viel wir davon als Familie tatsächlich umsetzen können oder wollen, kann schon das Gespräch über das Fasten zu einem interessanten Austausch mit unseren Kindern führen. Egal ob das Fasten einen religiösen Hintergrund hat oder nicht: Es ist eine gute Gelegenheit im bunt gefüllten Familienalltag einmal inne zu halten. Vielleicht nehmen wir uns die Zeit für einen Waldspaziergang und hören einmal genau hin, wie immer mehr Vögel zurückkehren. Es kann aber auch die Gelegenheit sein, den Samstagstermin sausen zu lassen und gemütlich in den Tag hinein zu leben. So wird es eine wunderbare Zeit der inneren Einkehr und der Besinnung auf die Dinge, die uns wirklich wichtig sind.