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Life is better at the beach

Menschen, die am Meer leben, werden oft gefragt, wann sie das letzte Mal am Strand waren. Düsseldorfer:innen kann man fragen, wann sie zuletzt am Rhein waren. Hand aufs Herz: Man schafft es viel zu selten, oder? Und wenn doch – wohin genau sollten wir fahren? Eine Reise entlang der Düsseldorfer Strände.

Paradiesstrand Düsseldorf, zwei Frauen sitzen im Sand, ein Man und eine Frau spielen Beachball, im Hintergrund der Fernsehturm

Carolin Anselmann

19.06.2024

Lesezeit 5 Minuten

Düsseldorf gilt bekanntlich als die schönste Stadt am Rhein, sicher aus vielerlei Gründen. Für mich ist das Allerschönste an Düsseldorf der Rhein. Als ich vor rund 20 Jahren ein Jobangebot in Düsseldorf bekommen hatte, war es neben der Arbeitsstelle der Rhein, der mich überzeugt hat, nach Düsseldorf zu kommen  und zu bleiben.

Menschen, die am Meer leben, werden oft gefragt, wann sie das letzte Mal am Strand waren. Düsseldorfer:innen kann man fragen, wann sie zuletzt am Rhein waren. Hand aufs Herz: Man schafft es viel zu selten, oder? Ein Spaziergang, eine Radtour, ein Picknick, ein Sundowner oder noch besser, ein sonniger, freier Tag am Rhein, das ist Düsseldorf, das ist Heimat, Zeit zum Entspannen und Durchatmen, Auszeit vom Alltag. Und mit Wind, Weite, Wellen, Wolken, Schiffen und ab und zu einer Möwe – wie ein Urlaubstag am Meer. Von den Kiesstränden der Urdenbacher Kämpe, dem feinen Sandstrand in Himmelgeist zu den Stadtstränden im Schatten des Rheinturms bis zu den wilden Stränden im Norden: An den Ufern des Rheins laden viele Plätze zum Entspannen, Durchatmen und Abkühlen ein. Für kleine Auszeiten an Sommer-Wochenenden oder lange Zuhause-Ferien hat die Libelle die schönsten Strände der Stadt gesucht und gefunden. Ob steinig, sandig oder grasig, für jeden Strandtyp ist ein Plätzchen dabei. Wir lassen uns einfach treiben, rheinabwärts von Süd nach Nord, von Rheinkilometer 718 bis 755. Also: Hosenbeine hochkrempeln, Sonnenbrille aufsetzen und ab ans Wasser. 

Rheinkilometer 718 bis 721

Wir starten im Düsseldorfer Süden, wo beim Rheinkilometer 718 ein besonderes Vergnügen wartet. Gegenüber vom Wanderparkplatz „Piels Loch“ führt eine kleine Straße durch die Weite der Urdenbacher Kämpe bis hin zum Fähranleger Urdenbach. Hier verbindet der Fährbetrieb Zons-Urdenbach ganzjährig den linken Niederrhein mit der Landeshauptstadt. Am Steinstrand von Urdenbach kann man die kreuzende Fähre beobachten, ihr An- und Ablegen und die Menschenströme mit Fahrrädern, Motorrädern oder Autos, die sie von einem zum anderen Ufer bringt. Die Zollfeste Zons, die mit ihren gut erhaltenen Befestigungsanlagen aus dem 14. Jahrhundert auch als das „rheinische Rothenburg“ bezeichnet wird, ist ein beliebtes Ausflugziel, das wir aber diesmal „links liegen lassen“, denn wir wollen weiterziehen zum nächsten Strandabschnitt. Aber zuerst noch einmal den Moment genießen, Boote und Container-Schiffe aus nächster Nähe beobachten oder Steine flitschen lassen. Der Weltrekord liegt bei 88 Sprüngen! 

Steine flitschen lassen kann man auch weiter rheinabwärts auf Höhe des Rheinkilometers 720. Auf dem Weg von Urdenbach in Richtung Benrather Schlossufer liegt vor dem Restaurant „Altes Fischerhaus 1817“ der Einstieg zur Urdenbacher Rhein-Aue mit Wiesen, Wanderweg und Kiesstrand. Bei Hochwasser ist der Weg geschlossen. Über eine kleine Brücke überquert man den Urdenbacher Altrhein und kann dann vorne am Wasser von der Mündung des kleinen Rheinarms in den großen Strom bis zum Fähranleger Urdenbach wandern.

Von der Mündung des Urdenbacher Altrheins kann man schon auf den nächsten Strandabschnitt beim Rheinkilometer 721 schauen, denn auch das Benrather Schloss hat einen eigenen, kleinen Strand. Und zwar da, wo beim Parkplatz Benrather Schlossufer der Itterbach in den Rhein fließt. Noch ein letzter Blick vom Benrather Schlossufer in Richtung Süden: Einmalig! Weiter Himmel und Wellen laden zum Entschleunigen ein. Der Rhein fließt weiter ums Zonser Grind und den Himmelgeister Rheinbogen.    

Rheinkilometer 729

Am Strand in Himmelgeist ist der Sand hell und fein wie auf Amrum oder Norderney. Die meisten Strandliebhaber:innen kommen mit dem Fahrrad, denn die Parkplätze im Örtchen und auch auf dem Parkplatz „Himmelgeister Rheinauen“ sind begrenzt und schnell belegt, besonders bei gutem Wetter. Auch die Liegeplätze am Strand sind im Hochsommer heiß begehrt. Und das ist auch kein Wunder! Zwischen der Gaststätte „Zur Rheinfähre“ und dem Kirchlein Sankt Nikolaus führt ein geteerter Weg direkt hinunter bis zum Wasser. Den Weg säumen auf beiden Seiten grüne Wiesen und Weiden, auf denen mit bestem Rheinblick die schwarz-weiß gefleckten Milchkühe von Bauer Bergmeister grasen. Wenn man Glück hat, kann man die Herde sogar manchmal dabei beobachten, wie sie von einer Wiese zur anderen wechselt. Unter großen Weiden finden Familien, Kinder, Freunde, Paare, Hunde, Angler oder Individualisten einen Platz im Schatten. Und auch ihre Picknick-Körbe, Grills, Kühltaschen, Wassermelonen und Sandspielsachen. Am Horizont Richtung Norden entdeckt man schon den Rheinturm, der direkte Blick fällt gegenüber auf den Uedesheimer Strand mit DLRG-Station, die „Rheinterrasse Uedesheim“, die Kirche Sankt Martinus und schicke Wohnanlagen am Deich. Dazwischen teilen sich Jet-Skis, Kanus, Ruderer, Motorboote, Hotelschiffe oder große Binnenschiffe die breite Wasserstraße. Das vermeintlich flache Wasser in den Himmelgeister Buchten trügt! Je größer der vorbeiziehende Kahn, desto größer ist der Sog des Schiffes, der das Wasser wie wegzuziehen scheint. Aber kurz darauf schwappt eine große Welle ans Ufer zurück. Die flachen Sandstrände trügen: Wegen des Schiffsverkehrs ist das Baden im Rhein gefährlich und in vielen Zonen ganz verboten, wie beispielsweise 100 Meter oberhalb und unterhalb von Rheinhäfen.

Rheinkilometer 742

Vorbei am Uedesheimer Rheinbogen, unter der Fleher Brücke hindurch, an Volmerswerth mit seinen Gartenbauanlagen und am Hafen entlang macht der Rhein einige Kilometer bis zum Paradiesstrand. Er ist mit dem Auto über die Hafenstraße Auf der Lausward oder die Hamburger Straße mit Hubbrücke zu erreichen, beide führen auf die Bremer Straße mitten durch den Hafen. Auch über die Brücke am Medienhafen kommt man zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Rheinstrand und zum Paradiesstrand. Wie sein Name schon sagt, ist er ein kleines Fleckchen Himmel auf Erden, ein Eldorado für Sonnenanbeter, mit direkter Anbindung an den hippen Medienhafen, wo man abends noch einen schicken Drink nehmen oder eine Currywurst essen kann. Also absolut Instagram-tauglich, für Stories mit Rheinturm im Hintergrund.

Rheinkilometer 745

An der Rheinuferpromenade zwischen Medienhafen und Altstadt lädt die „Apollowiese“ zum Relaxen ein. Besonderes Highlight direkt am Mannesmannufer ist das kleine, aber feine Museum „KIT - Kunst im Tunnel“. Zwischen den Tunnelröhren für den Autoverkehr zieht sich der unterirdische Ausstellungsbereich 140 Meter lang parallel zum Rhein entlang, zu dem man über eine große Treppe im Museums-Café oder mit einem Aufzug kommt. Das KIT-Café ist am Wochenende oder an Sommerabenden ein beliebter irdischer Treffpunkt mit Liegestühlen und Drinks. Wenn die rote Sommersonne über dem Rhein untergeht, fühlt man sich wie in der Milchbar auf Norderney.

Vektor-Illustrationen von einer Strandtasche, Flip-Flops und einer Sonnenmilchflasche

Packliste für einen Sommertag am Rhein

• Picknick-Korb / Snacks 
• Kalte Getränke (kann man auch im Wasser kühlen)
• Sonnenhut, Sonnencreme
• Decke
• Sandspielzeug, Beach Ball
• Gummistiefel oder Ersatzsocken (wenn Dich eine Welle überrascht)
 

Auch gegenüber auf den weiten Oberkasseler Rheinweisen kommt Nordsee-Feeling auf. Im Schatten der mächtigen Rheinkniebrücke grasen Schafherden, Hipster cruisen mit Longboards herum und Kites drehen ihre Runden am Himmel. Man kann hier einfach im Gras liegen, das Düsseldorfer Stadt-Panorama auf sich wirken lassen, mit seinen Kindern Fangen spielen, sich mit Freunden treffen oder einfach das Leben in Düsseldorf genießen.
Vom 12. bis 21. Juli ist wieder Kirmes-Zeit! Im Juli verwandeln sich die 165 000 Quadratmeter Rheinwiesen zu einer Kirmes-Stadt mit vielen Fahrgeschäften. Mit der „Größten Kirmes am Rhein“ feiert der über 700 Jahre alte St. Sebastianus Schützenverein mit seinen mehr als 1500 Schützen den Namenstag seines Schutzpatrons Sankt Apollinaris am 23. Juli. Sehenswert ist der „Historische Festzug” am 14. Juli, der mit mehr als 3000 uniformierten Schützen und Musikkapellen zu den größten in Deutschland zählt. Das große Kirmes-Feuerwerk findet am 19. Juli, dem letzten Kirmes-Freitag statt.

Rheinkilometer 749

Der Rhein fließt von der Altstadt weiter Richtung Nordsee. Im Norden wird es richtig maritim! Lörick bietet in Sachen Strand alles, was das Heimaturlauber-Herz begehrt: einen großen Parkplatz am Freibad Lörick, die Strandbar „Sonnendeck“ vor dem Strandbad mit Liegewiesen bis zum Rhein, einen Sporthafen und einen Camping-Platz am Deich. Auf dem Weg entlang des Wassers von einem Aussichtspunkt zur Hundebucht findet man kurz vorm Landhaus Mönchenwerth sogar Kunst von Joseph Beuys. Auf der gegenüberliegenden Rheinseite liegen Jetski-Station, Messe, Merkur-Arena und der Düsseldorfer Flughafen. Aber keine Angst, so tief wie am Maho Beach auf der Karibikinsel Sint Maarten fliegen die Maschinen aus aller Welt nicht über dem Rhein.

Rheinkilometer 755

Am Ende unserer Reise entlang des Rheins kommen wir wieder zu einem Strand mit Fährverbindung. Sie verbindet Düsseldorf-Kaiserswerth mit Meerbusch Langst-Kierst. Der „Rheinstrand an der Fähre“ in Meerbusch ist kieselig, sandig, windig, wie am Meer. Man kann weit den Rhein entlang schauen und sich dabei die Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Da kommt Urlaubsfeeling auf! Man kann mit der U-Bahn bis Kaiserswerth fahren und mit der Fähre übersetzen, auf beiden Rheinseiten mit dem Fahrrad anfahren oder das Auto auf dem Parkplatz „Zur Rheinfähre“ parken – dieser Strand ist sehr gut erreichbar. Worauf wartest Du? Pack Deine Strandtasche und ab ans Wasser.

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