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Stillprobleme: Was hilft wirklich?

Wenn’s beim Stillen nicht rund läuft, das Anlegen schmerzt oder die Mutter das Gefühl hat, ihr Baby wird nicht richtig satt, ist schnelle Hilfe wichtig. Birgit Forreiter, Stillberaterin und Leiterin der Geburtsstation am Marienhospital in verrät ihre besten Tipps und rät jeder jungen Stillmama, sich schnell professionelle Hilfe zu holen, damit ein kleines Problem nicht zum ungewollten Abstillen führt.

Porträt der Stillberaterin Birgit Forreiter

Aus der Redaktion

27.09.2022

Lesezeit 1 Minute

Bei Milchstau

Verhärtete Stellen an der Brust treten häufig auf. Dann am besten das Kind an dieser Seite anlegen –  und zwar so, dass der Unterkiefer des Babys in Richtung der Verhärtung zeigt. Beim Saugen kann es die Verhärtung lösen, dazu musst die Brust gut geleert werden. Auch vorsichtiges Ausmassieren kann helfen, eventuell auch zusätzliches Abpumpen. Nach dem Stillen sollte die Brust gekühlt werden, zum Beispiel mit Quarkwickeln, Kohlblättern oder einem Kühlpad. Wenn zu einer Verhärtung Rötungen und Fieber dazukommen oder sich die Mutter krank fühlt, bitte unbedingt eine Ärzt:in aufsuchen. Es könnte eine Brustentzündung vorliegen, die medikamentös zu behandeln ist.

Bei wunden Brustwarzen

Diese sind besonders in den ersten zwei Wochen bei vielen Frauen ein Thema. Eine gute Anleitung beim Anlegen des Kindes ist daher enorm wichtig. Das Kind sollte beim Trinken die Brust gut und vollständig erfassen und in verschiedenen Positionen angelegt werden. Bei der Pflege gilt: Milch und Speichelreste nicht abwischen, nach dem Stillen die Brust an der Luft trocknen lassen und dann Wollwachs auftragen. Bitte nicht ständig die Brust reinigen, normales Duschen reicht vollkommen. Aber vor dem Stillen die Hände gründlich waschen. Und früh genug einen Profi aufsuchen, wenn wunde Stellen drohen. Wenn der Leidensdruck zu hoch ist, ist auch ein Schmerzmittel, das in Absprache mit der Hebamme eine Zeitlang genommen wird, okay. Bei uns in der Stillambulanz bieten wir auch eine Lasertherapie an, die die Zellerneuerung anregt.

Bei zu wenig Milch

Die Milchproduktion stellt sich meist von selbst beziehungsweise etwas zeitverzögert auf die Nachfrage ein. Schon in den ersten Tagen sollte die Mutter daher häufig und regelmäßig ihr Kind anlegen, das kurbelt die Produktion an. Bei sehr verschlafenen Babys ist manchmal zusätzliches Abpumpen sinnvoll. Auch Brustmassagen helfen. Überhaupt ist alles gut, was der Mutter Ruhe verschafft und Stress von ihr fernhält, denn Stress ist das größte Hemmnis beim Stillen. Spezielle Still- oder Milchbildungstees helfen vor allem, wenn die Mutter daran glaubt. Als gut bewährt zur Steigerung der Milchmenge gelten allerdings Kapseln mit Bockshornkleesamen, die es in der Apotheke gibt.

Im Mittelpunkt der Familie

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