Selbst als Erwachsener kommt man sich auf dem Grabbeplatz ganz klein vor, wenn man vor dem K20 steht. Der Blick schweift unweigerlich nach oben, denn dort prangt das Plakat der aktuellen Ausstellung. Ich betrete das Museum mit meiner Tochter durch die große Drehtür und spüre sofort dieses spezielle Museums-Sonntagsgefühl aus Ruhe, Vorfreude, Spannung und Staunen. Nachdem wir uns angemeldet haben, geht es bald los: Fünf kunstinteressierte Kinder im Grund- und Vorschulalter lassen sich von einer Kunstpädagogin mitnehmen in den ersten Raum. Ob sie wüssten, in welcher Ausstellung sie sind und was sie erwartet? Das erste Bild wird eingehend betrachtet, jeder darf etwas dazu sagen. Dann läuft die Gruppe zu weiteren ausgewählten Kunstwerken und es wird erzählt, geschaut und gestaunt. Und das Allerbeste: Nach dem Rundgang geht es hinüber in die Werkstatt mit dem großen Maltisch, jeder darf sich ein Blatt und Farben nehmen und die Inspirationen, Farben und Motive aus der Ausstellung aufs Papier bringen.
Kunst macht alle groß
Mich begrüßt derweil Annika Plank, kommissarische Leiterin der Abteilung Bildung der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, um mir bei einem Spaziergang durch die Ausstellung zu erzählen, welche Bedeutung moderne Kunst für Kinder hat, wofür kostenlose Kinderführungen gut sind und warum man sein Kind unbedingt ins Museum bringen sollte. Sie hat Kunst, Kunstgeschichte und Germanistik studiert und ist seit 2011 für die Kunstsammlung tätig.