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Warum sollte ich mit meinem Kind ins Museum?

Kunst für Kinder greifbar zu machen, das ist längst schon keine Zukunftsmusik mehr. Die Museen in Düsseldorf und dem Umland haben tolle Konzepte um den Museumsbesuch für Kinder abwechslungsreich und interessant zu gestalten.

Annika Plank vor einem Gemälde des K20

Carolin Anselmann

30.10.2024

Lesezeit 3 Minuten

Selbst als Erwachsener kommt man sich auf dem Grabbeplatz ganz klein vor, wenn man vor dem K20 steht. Der Blick schweift unweigerlich nach oben, denn dort prangt das Plakat der aktuellen Ausstellung. Ich betrete das Museum mit meiner Tochter durch die große Drehtür und spüre sofort dieses spezielle Museums-Sonntagsgefühl aus Ruhe, Vorfreude, Spannung und Staunen. Nachdem wir uns angemeldet haben, geht es bald los: Fünf kunstinteressierte Kinder im Grund- und Vorschulalter lassen sich von einer Kunstpädagogin mitnehmen in den ersten Raum. Ob sie wüssten, in welcher Ausstellung sie sind und was sie erwartet? Das erste Bild wird eingehend betrachtet, jeder darf etwas dazu sagen. Dann läuft die Gruppe zu weiteren ausgewählten Kunstwerken und es wird erzählt, geschaut und gestaunt. Und das Allerbeste: Nach dem Rundgang geht es hinüber in die Werkstatt mit dem großen Maltisch, jeder darf sich ein Blatt und Farben nehmen und die Inspirationen, Farben und Motive aus der Ausstellung aufs Papier bringen.

Kunst macht alle groß 

Mich begrüßt derweil Annika Plank, kommissarische Leiterin der Abteilung Bildung der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, um mir bei einem Spaziergang durch die Ausstellung zu erzählen, welche Bedeutung moderne Kunst für Kinder hat, wofür kostenlose Kinderführungen gut sind und warum man sein Kind unbedingt ins Museum bringen sollte. Sie hat Kunst, Kunstgeschichte und Germanistik studiert und ist seit 2011 für die Kunstsammlung tätig.

Warum sollte ich mit meinem Kind ins Museum?

Abstrakte Kunst wirkt aus Erwachsenensicht möglicherweise schwierig, aber gerade die moderne Kunst erlaubt jedem – ob jung oder alt – eigene Zugänge. Vorwissen zur Künstlerin oder dem Künstler, der Epoche oder Stilrichtung, wie es Erwachsenen wichtig ist, spielt für Kinder keine Rolle, sondern die eigene Erfahrung mit der Kunst und das Museum als Ort. Dafür haben wir Angebote für jedes Alter. Es geht uns darum, dass Kinder Kunst bei uns unvoreingenommen kennenlernen, Kunstwerke auf ihre Art frei und kreativ entdecken und einfach eine schöne Zeit im Museum haben können.

Wie wecke ich beim Kind das Interesse für die Kunst?

Kinder sind neugierig und kommen unvoreingenommen und offen zu uns in die Ausstellungen. Mit kunstpädagogischer Anleitung greifen wir ihre Neugierde und ihr Interesse auf und beziehen die Kinder ganzheitlich ein. Es ist wichtig, Kindern Zeit fürs Schauen zu lassen. Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch, alle Beobachtungen sind wichtig. Wie fühle ich mich? Wie wirkt das Bild auf mich? Wie groß bin ich im Vergleich zum Kunstwerk? Es geht uns darum, dass Kinder Kunst mit allen Sinnen erleben dürfen und vor allem Spaß und Freude an der Kunst haben. Bei den Führungen sprechen wir mit den Kindern über die Kunstwerke: Was findest du schön oder besonders an einem Kunstwerk und warum? Dabei fördern wir auch soziale Kompetenzen in der Gruppe, das Zuhören und das Sprechen vor anderen. Im kreativen Teil geht es um das eigene, praktische Tun, um Haptik, Sensorik und Sinnlichkeit.

Was macht das Angebot der Kunstsammlung aus?

Die Bildungsabteilung aus Kunsthistoriker:innen, Künstler:innen und wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen konzipiert Angebote für jedes Alter – vom Museumsbesuch, Kindergeburtstag, Schulausflug, Ferienprogrammen bis hin zum Kunst-Club für unsere „Kids“ (sieben bis neun Jahre) oder „Scouts“ (zehn bis zwölf Jahre). Für die „Teenies“ (zehn bis vierzehn Jahre) bieten wir eine offene Medienwerkstatt, wo auch mal unser Green Screen oder iPads zum Einsatz kommen. Wir haben ein kleines Studio, wo sich schon Zweijährige kreativ austoben können, mit kleinen Tischen und Stühlen und frei zugänglichen Materialien. Mit Materialien aller Art kommen wir übrigens auch in Kindertagesstätten und Kindergärten.

Was macht die Sonntagsführung so besonders?

Unsere Sonntagsführungen für Kinder ab fünf Jahren sind bewusst ohne Begleitung durch die Eltern konzipiert. Unter fachkundiger, kindgerechter und empathischer Anleitung können sich die Kleinen frei, auf ihre Art und unter Gleichaltrigen ganz auf die Kunst einlassen und danach in der Werkstatt ihren Eindrücken kreativ Ausdruck verleihen. Das Angebot ist kostenfrei und somit offen für alle. Wir erbitten lediglich eine verbindliche Anmeldung, damit wir die Anzahl der Kinder einschätzen und kleine Gruppen ermöglichen können. Für den individuellen Museumsbesuch mit Kindern ab dem Lesealter bieten wir spezielle Begleithefte oder Faltblätter, damit Kinder Ausstellungs-Highlights selbst entdecken können. Danach kann man sich über die bestaunten Kunstwerke und seine Eindrücke austauschen. Besonders beliebt sind unsere Familientage, zu denen wir bis zu 1500 Besucher:innen begrüßen. Auch im Rahmen der aktuellen Yoko-Ono-Ausstellung findet wieder ein solcher Familientag im Januar statt.

Das Gespräch führte Carolin Anselmann.

Im Mittelpunkt der Familie

Seit mehr als 20 Jahren informieren wir Eltern, Großeltern und alle, die mit Kindern leben oder arbeiten über Neuigkeiten aus der Region, Veranstaltungen, Themen, Tipps und Angebote. Wir entdecken die Stadt und ihre Umgebung auch immer wieder neu – das Entdeckte teilen wir gerne mit euch.

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