Unfälle passieren in der eigenen Wohnung
Egal ob in der Küche, im Bad, im Wohnzimmer, im Garten oder auf dem Balkon – die Gefahren lauern vor allem dort, wo wir uns besonders geborgen fühlen. Über 80 Prozent der Unfälle im Säuglings- und Kleinkindalter passieren in der eigenen Wohnung oder im häuslichen Umfeld. Typische Unfälle sind Stürze, Ertrinken, Ersticken, Verbrennungen, Verbrühungen und Vergiftungen. „Eltern neigen dazu, die Gefahren für Kleinkinder im häuslichen Umfeld zu unterschätzen“, erklärt uns Stefanie Märzheuser, Präsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e. V. „Aus meiner langjährigen Praxis als Kinderchirurgin weiß ich, dass sich Kinder in den ersten Lebensjahren häufiger in der eigenen Wohnung verletzen als im Straßenverkehr.“
Unfallschwerpunkt ist die Küche
Nach einer aktuellen repräsentativen Umfrage der BAG von über 1000 Eltern hatte jedes fünfte Kind im vergangenen Jahr einen Unfall, der ärztlich behandelt werden musste. 64 Prozent der Eltern sagen, dass das eigene Kind in der eigenen Wohnung nicht gefährdet ist, nur jedes zehnte Elternteil geht hier von einem Unfallrisiko aus. Zum Vergleich: Knapp die Hälfte der Eltern findet ihr Kind im Straßenverkehr gefährdet. Dabei zeigt die Studienlage, dass mit knapp 2/3 der Unfälle von Kleinkindern das häusliche Umfeld der häufigste Unfallort ist. Die Risiken für die Jüngsten verteilen sich über die gesamte Wohnung. Ein häuslicher Unfallschwerpunkt ist die Küche. Hier können Messer, Kanten, Töpfe mit kochendem Wasser oder die heiße Herdplatte zu Verletzungen führen. Besonders wichtig ist, dass Eltern ihre Jüngsten nicht aus den Augen verlieren. Zudem helfen einfache Maßnahmen und Vorkehrungen, um die Wohnung kindersicherer zu gestalten und die meisten Unfälle zu vermeiden.