„Es ist ein Gefühl, als würde man frontal vor eine Wand fahren und dann im freien Fall ohne Sicherung in die Tiefe stürzen“, erzählt mir Karoline Peters. „Und an dieser Stelle wollen wir die betroffenen Eltern gerne auffangen.“ Ihre Augen strahlen, als sie von ihrem Herzensprojekt berichtet. Ich treffe Karoline in ihrem Haus in Düsseltal. Zwischendurch kommt ihr Mann in die Küche und holt sich etwas zu trinken. Er ist, wie so viele, immer noch manchmal im Homeoffice. Was bei einer Familie mit drei Kindern definitiv ein Segen ist „Und manchmal Fluch zugleich!“, ergänzt er mit einem Augenzwinkern. Die drei Kinder sind gerade in der Schule und Kita. Die Zwillinge sind in unterschiedlichen Kitas, weil die um die Ecke nicht auf die Bedürfnisse von Laurenz zugeschnitten ist. Aber das ist auch ganz gut so, sagt Karoline. So haben beide Jungs auch einmal die Chance, ganz für sich Erlebnisse zu haben. Vor vier Jahren kam Karoline mit den Zwillingen nach Hause. Erst später merkte die Familie, dass sich einer der beiden anders entwickelte als der andere. Es begann eine Zeit des Rätselratens, bis es eines Tages die Diagnose gab. Das war mitten im ersten Corona-Lockdown und man kann nur erahnen, wie verloren sich Karoline gefühlt haben muss. „Ich hatte so viel Zeit zum Nachdenken und so wenig Möglichkeit, mich auszutauschen.“ Sie wollte, dass ihr jemand erklärt, wie sie nun weitermachen soll. Auf der Suche nach Gesprächspartner:innen nahm sie Kontakt zur Gruppe für Eltern von Kindern mit Down-Syndrom auf und bekam hier endlich ein paar Antworten. Sie knüpfte neue Kontakte und entwickelte Ideen, wie sie mit der neuen Situation umgehen kann. Über Vermittlungen durch die Frühförderung lernte Karoline Lena kennen. Gemeinsam entwickelten beide die Idee, Menschen, die in die Situation kommen, ein Kind mit einer schweren Erkrankung zu haben, auffangen zu wollen. Sie erstellten Flyer und legten die bei Ärzten aus – schnell meldeten sich Eltern bei ihnen, die sich freuten, eine Möglichkeit des Austausches zu bekommen.
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