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Von Anfang an eine gute Zeit

Die ersten Wochen und Monate mit dem Baby sind spannend, manchmal kräftezehrend. Wie gestalten wir den neuen Alltag als Familie mit Baby? Kommen alle zu ihrem Recht? Wie klappt es mit dem ersten Brei? Die Expertinnen für Familie und frühe Kindheit der efa haben Anregungen und Tipps zusammengestellt zu Fragen, die sich Familien in den ersten gemeinsamen Jahren fast immer stellen:

Tanja Römmer-Collmann

17.02.2022

Lesezeit 3 Minuten

1. Den Alltag vereinfachen

Strukturen und Routinen geben Halt und Orientierung. Gerade für Babys und Kleinkinder, die noch kein Zeitgefühl haben, bedeuten Routinen Sicherheit. Vorhersehbare Abläufe entspannen die Kinder, weil sie wissen, was sie als Nächstes erwartet. So wie beim Abendritual, zum Beispiel nach dem Abendessen: Wir räumen auf, putzen die Zähne und lesen ein Buch. Wenn sich Kinder sicher fühlen, können sie ihre Aufmerksamkeit auf das Erkunden und Spielen lenken. Aber auch Eltern können sich auf die Routinen stützen. Jeder nächste Schritt muss nicht neu bedacht oder mit dem Kind neu diskutiert werden. Das entspannt Eltern und Kinder.

2. Auf sich selbst hören

Arzttermine, Bring- oder Einkaufszeiten verursachen oft Terminstress, insbesondere, wenn sie mit den Schlafens- oder Essenszeiten des Babys kollidieren. Also am besten so planen, wie es für dich und dein Baby, zu eurem Lebensrhythmus, passt. Dazu ist es wichtig, das Baby gut zu beobachten: Wann ist es müde, wann braucht es viel Aufmerksamkeit, wann weniger? Plane anhand der Bedürfnisse deines Kindes den Tagesablauf. Nach dem Frühstück spielt dein Baby in der Regel zufrieden auf der Krabbeldecke? Nutze die kurze Zeit, um Kleinigkeiten im Haushalt zu erledigen oder wichtige Telefonate zu führen. Nach dem Mittagsschlaf fordert das Baby deine volle Aufmerksamkeit? Geht in dieser Zeit raus oder trefft euch mit anderen!

3. Pausen einplanen

Plane bewusst unverplante Zeit ein. Bei einer vollen Woche tut es gut, einen Tag oder Nachmittag ohne feste Termine zu haben – um Zeit zu haben, um spontan auf Ereignisse reagieren zu können. Überlege, was gut bis morgen warten kann. Genieße die Zeit mit deinem Baby und lasse dich ruhig auf Situationen ein. Es tut manchmal gut, den Alltag zu entschleunigen und freie Zeit zu haben. Vielleicht spielt ihr eine halbe Stunde mit einem Stofftier, schaut auf dem Sofa zusammen ein Buch an oder beobachtet den Bagger auf der Baustelle vor dem Fenster. Finde für euch euren eigenen Rhythmus und eure eigenen Routinen.

4. Mit anderen Eltern austauschen

Belebende Termine wie Spielgruppen oder Playdates können die Woche positiv strukturieren. Hierbei steht der Austausch mit anderen Eltern im Vordergrund. Wie machen andere Mütter und Väter das, was kannst du eventuell übernehmen, was läuft bei euch schon ganz rund? Zu sehen, dass auch andere Eltern manchmal im Alltag zu kämpfen haben, baut den eigenen Stress schon ein Stück weit ab. Der ehrliche Austausch gibt Halt und auch Motivation, unseren Kindern einen entspannten und für sie vorhersehbaren Alltag zu gestalten, in dem sie sich entwickeln können und ihr zusammen eine gute Zeit habt.

5. Beikost entspannt einführen

Jedes Kind ist und isst anders. Die Zeitspanne, in der Babys Interesse an anderer Nahrung außer Milchnahrung (sei es die Mutter- oder Flaschenmilch) zeigen, ist sehr groß: Es gibt Babys, die schon so ab Mitte des vierten Lebensmonats neugierig den Eltern auf den Mund und Teller gucken und die Händchen danach ausstrecken, andere haben auch noch im siebten Monat kein oder wenig Interesse an anderen Nahrungsmitteln. Richte dich weniger nach strikten Vorgaben, sondern mehr nach den Bedürfnissen deines Kindes und lass es vorsichtig selbst das Tempo bestimmen. Damit ersparst du dir und deinem Kind Frust und Stress beim Thema Essen.

6. Alle zusammen essen

Zeigt dein Kind Interesse, wenn du Essen zum Mund führst? Greift es nach deiner Hand oder dem Besteck in deiner Hand? Die meisten Eltern bemerken und wissen intuitiv, wann es Zeit ist, mit der Beikost anzufangen. Essen ist mehr als nur Nahrungsaufnahme – Essen bedeutet Gemeinschaft, Sicherheit, Austausch, Erkunden. Lass dein Baby am Familientisch dabei sein, denn das Kind lernt durch Nachahmung. Versucht, mindestens einmal am Tag gemeinsam am Tisch zu essen. Das Baby schaut zu und entwickelt nach einiger Zeit automatisch Interesse. Es will ja schließlich auch alles das machen, was die Großen machen.

7. Mit Freude genießen

Starte mit einem Löffelchen gekochtem und püriertem Gemüse. Nimm zunächst eine Sorte Gemüse und biete sie dem Kind mehrere Tage an – alles langsam und ohne Druck. Wenn das Baby noch nicht will, versuche es nach ein paar Tagen nochmals. Für das Kind ist diese Geschmacksexplosion völlig ungewohnt und neu. Es gibt Studien, die besagen, dass einem Baby ein Lebensmittel bis zu zehn Mal angeboten werden sollte, bis es dieses akzeptiert. Habt Freude am Familientisch, unterhaltet euch, esst selbst mit Genuss – dann wird auch dein Baby bald auf den Geschmack des Essens kommen. Alle Kinder lernen zu essen.

8. Ausreichend Schlaf finden

An den alten Schlafgewohnheiten der Eltern wird meist mit der Geburt des Kindes kräftig gerüttelt. Zunächst besitzt das Kind noch keinen Schlaf-und-Wachrhythmus, der an Tag und Nacht angepasst ist. Das ist in den ersten Wochen nach der Geburt durch das neue, große Glück zumeist auch noch gut abzupuffern. Danach gehen Familien sehr unterschiedlich mit dem Thema um. Manche teilen sich die Nächte auf, andere schlafen, wann es eben passt ... Wichtig ist auch hier, dass die Familie sich nicht von vermeintlichen Regeln einengen lässt und ihren eigenen Weg findet, der auf Dauer allen ausreichend Schlaf bietet.

9. Schöne Momente bewusst erleben

Im Alltagsgewusel übersehen wir manchmal die einzigartigen und wunderschönen Momente als Familie und mit unserem Kind. Ein Sonnenmomente-Tagebuch oder die Methode mit den Glücksbohnen in der Hosentasche, die bei schönen Erlebnissen auf die andere Seite wandern, kann dann wahre Wunder bewirken. Denn so wirst du dir darüber bewusst, wie gut und schön die gemeinsame Zeit mit dem Baby ist! Und alles, was im Moment vielleicht anstrengend und kräftezehrend ist, ist in der Regel eine überschaubare Entwicklungsphase des Babys, die höchstwahrscheinlich ganz schnell vorbeigeht – und an die du später vielleicht sogar wehmütig zurückdenkst!

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