Pippi Langstrumpf zu Gast am Blauer See
Was liegt da im Briefkasten? Eine Einladung von Pippi Langstrumpf! Gefeiert wird im Theater, auf der Naturbühne am Blauen See.
© Ingrid Vang Nyman/The Astrid Lindgren Company
Ihre Geschichte über das stärkste Mädchen der Welt war so ungewöhnlich wie mutig, vor allem in der damaligen Zeit und kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Daher schickte Astrid Lindgren wohl auch ihr Pippi-Langstrumpf-Manuskript an einen Verlag mit den begleitenden Worten „In der Hoffnung, dass Sie nicht das Jugendamt alarmieren“. Denn irgendwie wollte Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter so gar nicht ins vorherrschende Familien-Bild passen – und schon gar nicht als Mädchen!
Das Jugendamt wurde nicht verständigt, sondern ein internationaler Siegeszug der kindlichen Freiheit in der Familien-Literatur eingeleitet - vor nunmehr 75 Jahren!
Zwar erschien das erste Buch über Pippi Langstrumpf 1945 in Schweden, aber die Geschichte hatte schon vier Jahre vorher angefangen. Lindgrens Tochter Karin war krank und wollte, dass Mama ihr eine Geschichte erzählt. „Erzähl von Pippi Langstrumpf“, bat sie und erfand im selben Augenblick das, was einmal die berühmteste Kinderbuchfigur der Welt werden sollte. „Da es ein besonderer Name war, wurde es auch ein besonderes Mädchen“, berichtete Astrid Lindgren über die Entstehung von Pippi. Mehrere Jahre lang erfand sie immer neue Geschichten. Im März 1944 rutschte die Autorin aus und musste mit einem verstauchten Fuß im Bett liegen. Um sich die Zeit zu vertreiben, hielt sie die Geschichten über Pippi zunächst im Stenogramm fest. Das Heft war ein Geschenk zu Karins zehntem Geburtstag am 21. Mai - auch ein Tag, der als Pippis Geburtstag angesehen wird, denn natürlich feiert jemand wie Pippi mehr als einmal im Jahr! Eine Kopie des Textes wurde an den Bonniers Verlag geschickt, aber Astrid Lindgren war unsicher, ob das Buch veröffentlicht werden konnte. Doch im September nahm der Verlag das Manuskript an und am 26. November 1945 wurden die Pippi-Langstrumpf-Geschichten erstmals in Stockholm als Buch veröffentlicht – mit großem Erfolg. Innerhalb von zwei Wochen verkauften sich mehr als 20.000 Exemplare.
Jetzt bringt der Oetinger Verlag, die deutsche Heimat von Pippi Langstrumpf, viele neue Bücher und Spielprodukte zum Jubiläum heraus. Unter anderem eine Sonderausgabe, in der zum ersten Mal die schwedischen Originalillustrationen zu finden sind. Für alle Fans, die die Abenteuer rund um Pippi, Herr Nilsson und Kleiner Onkel bereits kennen, gibt es etwas Neues. In „Pippi Langstrumpf Heldin, Ikone, Freundin“ erzählen bekannte Persönlichkeiten, Pippi-Freunde und -Kenner, was sie an der Figur so lieben. Hier erfahrt ihr, warum Michelle Obama sagt: „Pippi Longstocking was my girl“. Oder warum Björn Ulvaeus, das eine B von ABBA, vor seinem ersten Treffen mit Astrid Lindgren wahnsinnig aufgeregt war. Oder warum Heike Makatsch Pippi für eine Anarchistin hält.
Pippi Langstrumpf: Heldin, Ikone, Freundin, Verlag Friedrich Oetinger Hamburg, Altersempfehlung: Für Jugendliche und Erwachsene, ISBN: 978-3-7891-1345-1, Erscheinungstermin: 09.05.2020, 224 Seiten, 30 Euro
Der Verlag Oetinger hat zum 75. Geburtstag von Pippi Langstrumpf ein tolles Online-Special zusammengestellt. Hier findet ihr von Party-Ideen zum Download bis Charity ganz viele Infos! Einfach mal hier reinklicken.
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