Zu früh ins Leben
Fast jedes zehnte Baby, das in Deutschland zur Welt kommt, ist ein Frühchen. Die betroffenen Familien müssen meist komplett unvorbereitet mit der schwierigen neuen Situation klarkommen.
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Lange war das Thema der belastenden Geburtserfahrungen ein Tabu. 2015 machte die Weltgesundheitsorganisation auf „Geringschätzung und Misshandlung bei der Geburt“ aufmerksam, und auch die weltweite Bewegung „Roses Revolution“ hat eine Debatte angestoßen. Ein jährlicher Aktionstag gegen Respektlosigkeit und Gewalt im Kontext von Schwangerschaft, Geburtshilfe und Wochenbett wird seitdem am 25. November durchgeführt. Inzwischen berichten immer mehr Mütter von erlebter Gewalt und Respektlosigkeit bei der Geburt.
Eine belastende Geburtserfahrung ist oft nachhaltig und kann auch weitere Lebensbereiche negativ beeinflussen – dazu können beispielsweise Ängste in Bezug auf eine weitere Schwangerschaft, Partnerschaftsprobleme oder Störungen in der Bindung zum Kind gehören. Gewalt in der Geburtshilfe definiert sich als das, was die Frau subjektiv als Gewalt erlebt – sie umfasst jede Handlung, die die Autonomie der Frau beeinträchtigt. Darüber hinaus können Schwangerschaft und Geburt ein hohes Risiko für Gewalt in der Paarbeziehung beinhalten. Es mangelt an Aufklärung für Betroffene, die aufgrund von Vortraumatisierung durch die Schwangerschaft und die Geburt eine Retraumatisierung möglicher früherer Gewalt erleben.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schwangerenberatungsstelle des Gesundheitsamtes stehen Betroffenen beratend zur Seite.
Telefon: 0211.899 26 64
Mail: schwangerschaftskonfliktberatung@duesseldorf.de
Tags: Schwangerschaft
Kategorien: Stadtleben , Gesunde Familie